Tiroler Landtag: Regionalitätsbewusstsein stärken – mehr Qualitätsfleisch – weniger Kälbertransporte

Im heutigen Landtag wird von den Landtagsabgeordneten Hermann Kuenz (ÖVP/Bauernbund) und Georg Kaltschmid (Grüne) nachfolgener Dringlichkeitsantrag betreffend der Stärkung von Produktion und Absatz von heimischem Qualitätsfleisch und damit zusammenhängend zur Reduktion von Kälbertransporten eingebracht.

Es gibt vereinzelt kritische Stimmen, warum ausgerechnet der Bauernbund das Thema Kälbertransporte angeht und damit natürlich auch im Landtag zur Diskussion stellt. Auf der anderen Seite muss angenommen werden, dass die Oppositionsgruppierungen selber entsprechende Anträge einbringen und somit das Thema sowieso auf das Tapet kommt. Vorarlberg kann uns hier als mahnendes Beispiel dienen, wo die Tiertransportdiskussion von NGO´s und Grünen angestoßen und medial auf die Spitze getrieben wurde und die Landwirtschaft massiv unter Beschuss gekommen ist.
Mit dem gemeinsamen Antrag von ÖVP und Grünen nehmen wir daher die Themenführerschaft selbst in die Hand. Damit können wir selber agieren und müssen nicht auf allfällige Oppositionsanträge reagieren.

Dringlichkeitsantrag
Der Landtag wolle beschließen:
„Die Landesregierung wird aufgefordert, das Regionalitätsbewusstsein und den Absatz von heimischem Qualitätsfleisch gemeinsam mit den Partnern und Marketingorganisationen weiter zu heben, Qualitätsfleischprogramme der Tiroler Landwirtschaft sowie Initiativen zur Herkunftskennzeichnung zu unterstützen und sich auf EU- und Bundesebene für absolute Transparenz und Kontrolle bei Tiertransporten einzusetzen sowie die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und die strengen Kontrollen von Tiertransporten durch die Tiroler Behörden aufrechtzuerhalten.
Ziel ist es, mehr heimisches Qualitätsfleisch auf die Teller in Tirol zu bringen und so Kälbertransporte hintanzuhalten. Die Landesregierung wird aufgefordert,
• alle Möglichkeiten im eigenen Wirkungsbereich des Landes Tirol zur Steigerung des Absatzes von heimischem Kalbfleisch in den Küchen öffentlicher Einrichtungen zu prüfen,
• im Wege der Marketingorganisationen Aufklärungsarbeit zu leisten, um den KonsumentInnen den hohen Gesundheitswert von einheimischem „rosa" Kalbfleisch nahezubringen,
• zu prüfen, welche Impulse gesetzt werden können, um die Kälbermast in Tirol wirtschaftlich wieder attraktiver zu machen.

Begründung:
Nach Bekanntwerden von Mängeln in einer Südtiroler Sammelstelle sind Kälbertransporte ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Die Behörden haben umgehend reagiert und bis zur Behebung der Mängel keine Transporte mehr dorthin genehmigt. Grundsätzlich werden in Tirol Tiertransporte durch die Behörden strengstens kontrolliert und überwacht. Ziel muss es jedoch sein, die Kälbermast in Tirol zu stärken und die überwiegende Zahl der in Tirol geborenen Kälber im eigenen Land aufzuziehen und über Qualitätsfleischprogramme gemeinsam mit dem Handel und der Gastronomie im Land zu vermarkten und so Kälbertransporte aus Tirol zu reduzieren.
Die Agrarmarketing Tirol und die Tiroler Landwirtschaft arbeiten mit entsprechender Unterstützung des Landes Tirol seit Jahren daran, mehr Fleisch in heimische Kreisläufe zu bringen und mehr landwirtschaftliche Betriebe durch gezielte Beratung und Unterstützung als Partner für Qualitätsfleischprogramme zu gewinnen . Mit über 400 über das ganze Land verteilten Schlachtstätten hat Tirol beste Voraussetzungen für die Vermarktung in der Region.
In der Zusammenarbeit mit der Gastronomie greift die Initiative „Bewusst Tirol" verstärkt auch im Fleischbereich, im Handel werden Qualitätsfleischprogramme wie „Almrind", „Tiroler Jahrling" oder „Tiroler Grauviehalmochs" von den KonsumentInnen sehr gut angenommen. Diese Initiativen im Fleischbereich gilt es auch über die Agrarmarkt Austria durch eine entsprechende Infokampagne für inländisches, rosa Kalbfleisch zu forcieren und heimisches Kalbfleisch noch stärker in das Bewusstsein der KonsumentInnen zu bringen. Eine lückenlose Herkunftskennzeichnung auch für verarbeitete Lebensmittel– wie vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus angestrebt – würde dies maßgeblich unterstützen.
Seit 2007 gilt eine EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport. Die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen wird von den Tiroler Behörden strengstens kontrolliert – sowohl was Transporte durch Tirol als auch was Transporte aus Tirol anlangt. Um volle Transparenz und lückenlose Nachvollziehbarkeit für die Behörden gewährleisten zu können, müssen die Systeme des vorgeschriebenen GPS-Trackings EU-weit vereinheitlicht werden. Zudem wird eine Überprüfung und Anhebung des Mindestalters für Kälbertransporte angeregt.
Um die Produktion und den Absatz von heimischem Qualitätsfleisch in Tirol zu steigern, Kälbertransporte zu reduzieren und verbleibende Tiertransporte so tiergerecht wie möglich abzuwickeln, möge die Tiroler Landesregierung die skizzierten Maßnahmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene initiieren, unterstützen und forcieren.

Der Landtagsantrag wird heute am Ende der Tagesordnung (voraussichtlich am Nachmittag) debattiert. Landtagssitzungen können jederzeit Live im Internet mitverfolgt werden: www.tirol.gv.at/landtag/live

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