13.11.2025

Großer Andrang herrschte vergangenes Wochenende bei der Fachmesse Agro Alpin. (Fotos: TBZ)
Der Tenor der gemeinsamen Botschaft: Faire Preise und stabile Rahmenbedingungen sind Grundvoraussetzungen für die regionale Versorgungssicherheit, wirtschaftliche Stabilität und die Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe.
Bauernbundpräsident Georg Strasser betonte die europapolitische Dimension: „Gerade im alpinen Bereich stabilisieren die Bergbauernförderung und das Programm ÖPUL die bäuerlichen Einkommen. Deshalb lehnen wir die Vorschläge der Europäischen Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen ab, sie sind schlichtweg inakzeptabel. Wir brauchen eine bessere Ausstattung der öffentlichen Programme und eine Rückkehr zur Zwei-Säulen-Struktur, dem Erfolgsrezept der letzten Jahrzehnte."
Die aktuelle Preisdebatte werde sehr kritisch verfolgt, weil sie sich am Ende negativ auf die bäuerlichen Erzeugerpreise auswirken werde, so Strasser. „Der aktuelle Preisdruck gefährdet die Produktion hochwertiger Lebensmittel in Österreich. Wir brauchen nicht den billigsten Preis, sondern einen fairen Preis, der Bauern, Molkereien, Bäckereien und Fleischereien absichert."
Die Forstwirtschaft spielt im bäuerlichen Einkommen eine wesentliche Rolle. Zudem arbeiten rund 300.000 Menschen in Österreich entlang der Wertschöpfungskette Holz. Nur ein bewirtschafteter Wald bringt Wertschöpfung, erfüllt seine Schutzfunktion, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und bietet Erholungsraum für Einheimische und Touristen. „Wir werden weiterhin in die aktive Waldbewirtschaftung, Ausbildung von Fachkräften, Forschung und Entwicklung investieren. Bürokratiemonster wie die Entwaldungsverordnung müssen in Brüssel verhindert werden", so Strasser abschließend.

Stöckl Landmaschinen zeigte sich auf der Agro Alpin wieder stark vertreten.

Das Unternehmen Holzknecht Landtechnik präsentierte sein umfangreiches Messeangebot.
Bauernbund: Klares „Nein" zu Mercosur
Auf die Frage hin, wie er zu Mercosur stehe antwortete Strasser klar: „Es gibt in der EU einzelne Länder, die das ‚Nein' in Frage stellen. Wir als Bauernbund sind aber der festen Überzeugung, dass unser ‚Nein' in Österreich ein ‚Nein' bleiben muss."
LH-Stv. Josef Geisler stellte den regionalen Mehrwert der Landwirtschaft in den Mittelpunkt: „Unsere Bauernfamilien sind keine Bittsteller, sondern Leistungsträger. Sie sichern nicht nur Lebensmittel, sondern ganze Regionen. Sie investieren in Stallbau, Maschinen und Dienstleistungen, schaffen Arbeitsplätze und halten die Wertschöpfung im Land. Ohne sie gäbe es weder gepflegte Kulturlandschaft noch eine lebendige ländliche Wirtschaft. Man kann auch sagen: jeder Euro, der in die heimische Landwirtschaft investiert wird, kommt sechsfach in den Regionen zurück."
Geisler betonte, dass faire Rahmenbedingungen auch eine Investition in die Zukunft der Regionen sind: „Wer in Landwirtschaft investiert, investiert in regionale Entwicklung, Tourismus und Klimaschutz zugleich. Tirol steht für Qualität, Nachhaltigkeit und Verantwortung – das dürfen falsche Signale aus Brüssel oder Wien nicht gefährden."

Drei Generationen informierten sich am Stand der BauernZeitung: Sepp (Josef), Lukas, Manuel und Martin Klingenschmid vom Großvolderberg. (Foto: BauernZeitung)

Auch Direktor Peter Raggl versuchte sich am Wolfschießstand des Tiroler Bauernbundes.
Wert der Lebensmittel erkennen
LK-Präsident Josef Hechenberger präsentierte ein Schaubild, das seine Kollegen von der LK-Steiermark kürzlich veröffentlicht haben: „1,5 Cent vom Preis für eine Semmel bleiben beim Bauern. Von 100 Euro, die der Endverbraucher für Essen hinlegt, landen gerade einmal vier Euro bei den Bauern. Früher gab man ein Drittel des Einkommens für Lebensmittel aus. Der durchschnittliche Konsument gibt heute jedoch so wenig für Lebensmittel aus, wie noch nie zuvor. Nur zehn bis elf Prozent des Einkommens werden für Essen ausgegeben und jüngste Umfragen ergaben unlängst, dass das Hobby mehr Wert ist, als der tägliche Einkauf. Dabei wären gesunde, regional und hochwertig erzeugte Lebensmittel gesund für Geist und Körper."

Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, Österreichischer Bauernbundpräsident NR Georg Strasser und LK-Präsident NR Josef Hechenberger (Foto: TBB)
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