28.08.2025
Vielseitigkeit und familiäres Engagement am Sillerhof: (v. r.) LH-Stv. Josef Geisler, Franziska und André Kiechl mit ihren drei Kindern, Vater Josef und Mutter Theresia Kiechl, Thomas Danzl. (Foto: Land Tirol/Jansenberger)
Die Tiroler Bäuerinnen und Bauern stehen heute vor großen Herausforderungen. Nur mit Innovationskraft, unternehmerischem Denken und verlässlicher Finanzierung können unsere bäuerlichen Strukturen erhalten bleiben. Der Sillerhof beweist, wie es mit vielen Standbeinen und großer Familienleistung gelingen kann, einen modernen Landwirtschaftsbetrieb erfolgreich zu führen, betont LH-Stv. Josef Geisler, Vorsitzender des Kuratoriums des Landeskulturfonds.
Betrieb mit vielen Standbeinen: Sillerhof in Rinn
André und Franziska Kiechl führen den Sillerhof in Rinn seit der Hofübergabe im Jahr 2020. Der Betrieb wird als Biobauernhof mit Fokus auf Grünlandbewirtschaftung und Milchproduktion geführt. Durchschnittlich dreißig Milchkühe werden ganzjährig am Heimbetrieb gehalten, das Jungvieh verbringt die Sommermonate auf der Alm. Die Milchverarbeitung hat am Hof eine lange Tradition. Bereits seit über drei Jahrzehnten wird ein Teil der Milch direkt am Hof zu Käse, Joghurt, Butter, Molke und Topfen verarbeitet und im hofeigenen Laden verkauft. Ergänzt wird das Angebot durch regionale Produkte von Höfen aus der Region – etwa Erdäpfel, Gemüse, Honig, Brot, Eier und Fleischspezialitäten.
Diese Beständigkeit wollten die jungen Biobauern André und Franziska Kiechl nach der Hofübernahme 2020 und dem anschließenden Zu- und Umbau des Stalles im Jahr 2021 unbedingt beibehalten, auch wenn es mit zusätzlichen Investitionen verbunden war.
Verlässlicher Partner für Investitionen
Der Geschäftsführer des Landeskulturfonds Thomas Danzl präsentierte im Rahmen der Pressekonferenz die aktuellen Zahlen des Landeskulturfonds. Mit 143 Neukrediten im Ausmaß von über 19 Millionen Euro, einem aushaftenden Kreditvolumen von 122 Millionen Euro und einem Bilanzvolumen von insgesamt 188 Millionen Euro im Jahr 2024 bleibt der Landeskulturfonds ein verlässlicher Finanzierungspartner für die Tiroler Landwirtschaft. Aktuell haften rund 2.100 Kredite aus, wobei die durchschnittliche Kredithöhe im Jahr 2024 bei rund 161.000 Euro lag.
Besonders im Bereich der tierfreundlichen Haltungsformen sind weiterhin erfreuliche Entwicklungen zu verzeichnen. „Die Umstellung auf besonders tiergerechte Haltung setzt sich erfreulicherweise fort. Nahezu alle neu gebauten Rinderställe bieten den Tieren Auslauf und entsprechen den höchsten Standards", so Danzl. Von den 55 im vergangenen Jahr geförderten Rinderstallprojekten wurden 53 als Laufställe umgesetzt. Auch bei anderen Stallbauten – etwa für Schweine, Schafe, Ziegen oder Pferde – sei der Trend zur besonders artgerechten Haltung deutlich spürbar. Darüber hinaus wurde in zahlreiche weitere betriebsnotwendige Bauprojekte wie Futterbergeräume, Güllegruben, landwirtschaftliche Garagen und Heubelüftungsanlagen investiert.
Erfreulich sei für die bäuerlichen Betriebe zudem die Entwicklung des Zinsniveaus, wie Danzl betonte. Während in den Jahren 2023 und 2024 die effektiven Zinssätze für durch Bundes- und Landeszuschüsse geförderte Kredite bei rund drei Prozent lagen, konnten diese seit Juli 2025 wieder auf etwa 1,7 Prozent gesenkt werden. „Das erleichtert nicht nur die Planung, sondern schafft auch gezielte Anreize für weitere Investitionen, vor allem für junge Betriebsführerinnen und Betriebsführer", führt Danzl weiter aus.
Regionalität als Grundprinzip
Das Bekenntnis zu heimischen Lebensmitteln und zu regionalem Einkauf ist André und Franziska Kiechl besonders wichtig. „Wenn unsere Landschaft für uns Tirolerinnen und Tiroler, aber auch für den Tourismus weiterhin so attraktiv bleiben soll, dann müssen unsere regional erzeugten Lebensmittel auch konsumiert werden. Wir sind deshalb allen Konsumentinnen und Konsumenten in unserem Hofladen sehr dankbar für ihre Verbundenheit zur heimischen Landwirtschaft."
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