17.07.2025
„Gerade unsere bäuerlichen Betriebe haben in den letzten Jahren mit großem Engagement und auf eigene Initiative in Photovoltaikanlagen investiert – mit dem klaren Ziel, zur Energieautonomie Tirols beizutragen“, erklärt Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl. „Diese vom Bund ausdrücklich gewünschte und geförderte Vorreiterrolle darf nun nicht durch neue Gebühren zur Innovationsbremse werden.“
Das Land Tirol verfolgt mit der Initiative TIROL 2050 energieautonom das Ziel, so viel Energie wie möglich aus heimischen, erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Der Photovoltaik-Ausbau wird dabei konsequent und klimaneutral gefördert. „Für diese vorausschauende Energiepolitik möchte ich mich ausdrücklich beim zuständigen Energielandesrat Josef Geisler bedanken“, so Raggl. „Tirol steht hinter seinen Betrieben – mit einem klaren Bekenntnis zur sauberen Energie von morgen.“
Vor diesem Hintergrund ist es für den Tiroler Bauernbund völlig unverständlich, dass nun ausgerechnet vom Bund ein Vorschlag kommt, der den Tiroler Weg konterkariert.
„Die Einführung pauschaler Netzentgelte für PV-Einspeiser steht im extremen Widerspruch zu allem, was wir in Tirol in den letzten Jahren gemeinsam aufgebaut haben“, betont Raggl. „Das ist kein Beitrag zur Energiewende, sondern ein Rückschritt.“
Die Zahlen sprechen für sich: 2024 wurden in Tirol rund 780.000 m² Photovoltaikmodule installiert, die Gesamtleistung stieg auf knapp 550 MWp – das reicht rechnerisch zur Versorgung von 153.000 Haushalten. Schon 2023 wurden über eine Million Quadratmeter Module verbaut – ein Rekordjahr mit mehr als 10.000 neuen Anlagen.
„Diese Zahlen zeigen: Die Energiewende wird vom ländlichen Raum getragen – von Betrieben, die Verantwortung übernehmen und in Zukunftstechnologie investieren“, so Raggl. Viele Bäuerinnen und Bauern haben im Vertrauen auf die Energieziele von Bund und Land investiert – oft mit erheblichem Eigenrisiko und auf Grundlage öffentlicher Förderprogramme.
„Dass nun aus Wien ein Vorschlag kommt, der diese Bemühungen mit neuen Netzentgelten und der Reduktion der Einspeisemöglichkeit torpediert, ist schlicht nicht nachvollziehbar. Die jetzige Vorgehensweise kommt vollkommen überraschend, zerstört Vertrauen und untergräbt jede künftige Investitionsbereitschaft.“
Der Tiroler Bauernbund fordert daher:
1. Generelle Befreiung von Netzgebühren, sowie Ausnahmen von der Reduktion der Einspeisung für alle bereits bestehenden Anlagen
2. Gezielte Förderung von Stromspeichern, um Netze zu entlasten und Eigenverbrauch zu stärken
3. Stärkung regionaler Energiegemeinschaften, um lokale Wertschöpfung zu sichern
„Die bäuerlichen Betriebe sind keine Bremser, sondern Motoren der Energiewende“, betont Raggl. „Sie haben früh Verantwortung übernommen, in moderne Technik investiert und Tirol bei der Energieautonomie entscheidend vorangebracht.“
Der Tiroler Bauernbund kündigt an, sich mit aller Kraft gegen die Einführung pauschaler Netzentgelte für PV-Einspeiser zu stemmen. Alles andere wäre ein Rückschritt für die Energiewende – und ein bedenkliches Signal an jene, die aktiv zur Lösung beitragen.
Factbox: Photovoltaik in Tirol
Aktuelle Zahlen (Stand 2024) (Quelle Energieagentur Tirol)
Bedeutung für die Landwirtschaft
(Foto: Tanja Cammerlander)

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