12.06.2025

Landesforstdirektor Josef Fuchs, LH-Stv. Josef Geisler und der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber informierten über die Bedeutung des Waldes. (Foto: Land Tirol/Järvinen)
Von seiner Schutzfunktion über seine Rolle im Klimawandel bis hin zu seiner Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft – diese Woche steht der Wald mit all seinen Facetten im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Wald findet Stadt" findet vom 10. bis 14. Juni die „Woche des Waldes" in Innsbruck statt. Eingeleitet wurde das bunte Programm mit einer gemeinsamen Pressekonferenz von Forstreferent LH-Stv. Josef Geisler, Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber und Landesforstdirektor Josef Fuchs.
„Unser Wald ist mehr als nur Kulisse – er ist Lebensraum, Klimaschützer und Wirtschaftsfaktor zugleich. Der Klimawandel setzt ihm aber ordentlich zu: Stürme, Trockenheit und der Borkenkäfer machen ihm zu schaffen. Deshalb ist klar: Wir müssen unseren Wald durch Aufforstung, Pflege und Anpassung fit für die Zukunft machen. Bis 2030 wollen wir in Tirol zehn Millionen Bäume pflanzen. Dieses Ziel ist ehrgeizig, aber erreichbar, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Die ‚Woche des Waldes' ist eine gute Gelegenheit, um das Bewusstsein zu schärfen. Sie informiert, inspiriert und motiviert – für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserem Wald. Denn so selbstverständlich uns der Wald erscheinen mag – seine Leistungen sind es nicht. Wir alle tragen Verantwortung, dass er auch für kommende Generationen erhalten bleibt", erklärt LH-Stv. Josef Geisler.
Wald in Innsbruck – grüne Lunge der Stadt
Der Wald spielt gerade in Städten wie Innsbruck eine wichtige Rolle: „Über 60 Prozent der Stadtfläche sind bewaldet. Neben den Wäldern am Stadtrand gibt es auch viele innerstädtische Waldflächen. Diese grünen Oasen kühlen im Sommer, fördern die Artenvielfalt und bieten Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Gästen wertvolle Erholungsmöglichkeiten", erklärt Bürgermeister Anzengruber und führt weiter aus: „Der Wald bietet Innsbruck außerdem Schutz. Im Stadtgebiet finden sich insgesamt 21 Wildbäche und elf Lawinenstriche – der Wald schützt das Siedlungsgebiet vor Lawinen, Steinschlägen oder Muren." Gemeinsam mit Waldbesitzern pflanzt die Stadt allein im Jahr 2025 rund 12.000 Jungbäume. Die Wildbach- und Lawinenverbauung setzt zusätzliche Projekte um, um den Schutzwald in der Stadt weiter auszubauen. Insgesamt werden im Jahr 2025 rund 260 Millionen Euro für den Schutz vor Naturgefahren zur Verfügung gestellt. Allein 15 Millionen Euro davon sind Investitionen in den Schutzwald.
Schutz, Klimaretter und Wirtschaftsfaktor
Die Schutzfunktion des Waldes ist in ganz Tirol wichtig: 75 Prozent der Wälder sichern Siedlungen und Infrastruktur. Doch der Wald kann noch mehr: „Er bindet rund sieben Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs, reinigt die Luft, schützt Böden, reguliert den Wasserhaushalt und fördert die Artenvielfalt. Die Holzwirtschaft erwirtschaftet jährlich rund eine Milliarde Euro. Zusätzlich ist der Wald ein unverzichtbarer Faktor für den Tourismus", so LH-Stv. Geisler.
Besonders herausfordernd sind Schädlinge wie der Borkenkäfer und extreme Wetterereignisse. „In den letzten zwei Jahren mussten wir jeweils rund zwei Millionen Kubikmeter Schadholz aus den Wäldern entfernen. Der finanzielle Schaden liegt bei etwa 52 Millionen Euro – weit mehr als zuvor", berichtet Landesforstdirektor Fuchs. Um dem entgegenzuwirken, wird die Waldstrategie 2030 in Tirol umgesetzt: „Wir setzen vor allem auf den Ausbau des Mischwaldes, der durch seine Vielfalt widerstandsfähiger ist. Beispielsweise befallen Borkenkäfer insbesondere Nadelbäume. Mischwälder sind mit ihrem Wurzelwerk zudem robuster gegenüber Stürmen", erklärt Fuchs. Der Anteil der Mischbaumarten – darunter Lärchen, Kiefern, Ahorn, Buchen, Eichen und Linden – wurde bereits auf über 60 Prozent erhöht.
„Wald findet Stadt" – Fest für Mensch & Natur
Die Woche des Waldes findet jedes Jahr im Juni statt und wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft initiiert. In ganz Österreich beteiligen sich zahlreiche Institutionen, Schulen, Forstbetriebe und Gemeinden mit Veranstaltungen, Mitmachaktionen und Informationskampagnen. Auch in Innsbruck wird der Wald aus vielen Blickwinkeln beleuchtet: Mit Exkursionen, Ausstellungen, Workshops, einem Schülerprojekt, einem „Schutzwaldmärchen" für Kinder und Diskussionsrunden. Das „Fest des Waldes" am Samstag, 14. Juni 2025 bildet den Höhepunkt. Künstler aus der Region sorgen für die passende Klangkulisse und professionelle Forst-Maschinen können vor Ort begutachtet werden. Vom forstlichen Schauwettkampf über Informationsstände bis hin zum Familienprogramm im Waltherpark ist für jeden etwas dabei.
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Im Bezirk Kufstein wurden bei einer Aufforstungsaktion anlässlich der Woche des Waldes 9.000 Bäume gepflanzt. (Foto: Land Tirol/Markus Wallner)

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