05.06.2025

Wer sich über eine unnötige bürokratische Hürde ärgert, ist aufgefordert, diese auf der Webseite von LH Anton Mattle zu melden. (Foto: agrarfoto.com)
Vom Tirol-Konvent – dem Weiterentwicklungsprozess der Tiroler Landesverwaltung – sollen nicht nur Bürger, Gemeinden und die Wirtschaft profitieren, sondern auch die Bäuerinnen und Bauern. Dieses Ziel verfolgt die Tiroler Landesregierung. Am Weltbauerntag am 1. Juni haben Landeshauptmann Anton Mattle und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler auch Vereinfachungen im landwirtschaftlichen Bereich angekündigt. „Ein großer Dank an die Tiroler Bäuerinnen und Bauern. Unsere bäuerlichen Familien leisten das ganze Jahr Großartiges. Sie pflegen unsere Kulturlandschaft, produzieren hochwertige regionale Produkte, bewirtschaften unsere Almen und halten die Tradition hoch", sprechen LH Mattle und LH-Stv. Geisler ihren Dank aus.
Jede Woche einen Schritt zur Entbürokratisierung
Landeshauptmann Anton Mattle hat vor Kurzem damit aufhorchen lassen, jede Woche eine Regel vereinfachen oder abschaffen bzw. einen Prozess optimieren zu wollen. Mit der tirolweiten Ausrollung der Vollständigkeitsbestätigung bei Gewerbeverfahren, der Digitalisierung von Berichten, der Einführung einer einheitlichen Verfahrensplattform und der Digitalisierung aller Gewerbebescheide profitiert von den bisherigen Maßnahmen vor allem die Tiroler Wirtschaft.
Nun machen Mattle und Geisler einen Vorstoß in Richtung Landwirtschaft. Schneller und einfacher will man im Rahmen der Raum- und Bauordnung agieren. Bereits in den letzten Novellen der Tiroler Bauordnung hat man vermehrt auf bewilligungs- und anzeigefreie Vorhaben und damit mehr Eigenverantwortung gesetzt. Es gibt enorme Vereinfachungen für PV-Anlagen bis zu 100 m² und die Errichtung von Folientunnel für die Dauer des jahreszeitlich notwendigen Schutzes. Auch die Gebäude zur bäuerlichen Direktvermarktung bis 20 m² brauchen keine Bewilligung oder Anzeige mehr. Neu ist auch die Errichtung von Weidezelten und Weideunterständen im Freiland, die bis 40 m² unkompliziert eingerichtet werden können. Kulturschutzanlagen für Obst- und Gemüseproduktionen bis 250 m² brauchen statt eines Bewilligungsverfahrens nur noch eine Bauanzeige. „Wir setzen dort an, wo es Sinn macht. Der Weg geht weg von Verzögerungen durch Verfahren hin zu mehr Eigenverantwortung. Wenn es fachlich vertretbar ist, dann werden Bewilligungs- und Anzeigeverfahren möglichst reduziert", informiert LH-Stv. Geisler. Das Land will noch weitergehen und noch in diesem Jahr eine Neuregelung der Genehmigungsverfahren für Kleinviehweiden für Schafe und Ziegen in die Wege leiten. Aktuell werden hier tirolweit pro Jahr etwa 600 Einzelbescheide ausgestellt. Die Bewilligungsverfahren sollen nun deutlich reduziert werden, indem eine Umstellung auf ein vereinfachtes Anzeigeverfahren erfolgt. Dies soll in der Tiroler Waldordnung neu geregelt werden. Derzeit gibt es jährlich ca. 600 Anträge über Ausnahmen zur Weide von Schafen im Schutzwald. Diese werden mittels Bescheid über die Forsttagsatzungskommissionen in den Gemeinden abgearbeitet. Das Ziel ist, mittels einer Änderung der Waldordnung die Anzahl der Bescheide auf ein Drittel zu reduzieren, nur noch besonders kritische Weide-Anmeldungen zu prüfen und damit den notwendigen Schutz für den Wald zu gewährleisten. So könnten etwa Weidezeiten regional differenziert festgelegt und entsprechende Weideplätze verordnet werden. Dadurch erwartet man sich mehr Effizienz in der Verwaltung, eine Entbürokratisierung zu Gunsten der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Tirol und ein Sicherstellen des Waldschutzes. „Die Herausforderungen in der kleinstrukturierten und familiengeführten Tiroler Landwirtschaft sind groß genug. Das Land Tirol muss Möglichmacher und nicht Verhinderer sein. Jede Regel muss hinterfragt und neu bewertet werden. Oftmals sind es schon kleine Maßnahmen, die den Bäuerinnen und Bauern ein Stück Unabhängigkeit zurückgeben. Deshalb setzen wir unseren Weg für mehr Freiheit und weniger Bürokratie auch in der Landwirtschaft fort", erklärt LH Mattle.
Beschwerden und Vorschläge online melden
Auf der Webseite von Landeshauptmann Anton Mattle – www.mattle.tirol – haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, unsinnige Regeln, unnötige Vorschriften und Vorschläge für Vereinfachungen einzumelden. Die Vorschläge werden geprüft und – wenn sie Sinn machen – auch umgesetzt. „Ich lade insbesondere auch die Bäuerinnen und Bauern ein, sich an der Entbürokratisierung zu beteiligen. Die Politik definiert einen Rahmen für das Zusammenleben. Aber nicht jede Regel bewährt sich. Nicht jeder Rahmen bietet die notwendige Bewegungsfreiheit, die die Landwirtschaft braucht", ruft LH Mattle zum Mittun auf. Unter www.mattle.tirol/mehr-freiheit-weniger-buerokratie können konkrete Ideen eingebracht werden.

Das Bauernbund-Agrarwetter ist rund um die Uhr bis 25.11.2025 unter Tel. +43 512 56 15 93 – auf 16 parallel geschalteten Leitungen – erreichbar. Die tägliche Aktualisierung erfolgt um 8.00 Uhr.
In unserem Imagefilm und der Infobroschüre erfahren Sie mehr über Ursprung, Aufgaben, Ziele und die Bedeutung des Tiroler Bauernbundes.

Bestellungen unter tbb@tiroler-bauernbund.at bzw. telefonisch unter +43 512 59 900-12
Für Bauernbund-Mitglieder: 20 Euro inkl. Versand | Für alle anderen: 30 Euro exkl. Versand
Die einfache Suche nach Personen, Orten, Dingen und Terminen!
Tiroler Bauernbund · Brixner Straße 1 · 6020 Innsbruck | +43 512 59 900-12 | tbb@tiroler-bauernbund.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr