28.05.2025

Bauernbunddirektor Peter Raggl, Almwirtschaftsobmann und Bauernbundobmann-Stv. Elmar Monz, Bauernbund-obmann LH-Stv. Josef Geisler, Bauernbundobmann-Stv.in Andrea Lechleitner, Rinderzucht Austria-Obmann und Bauernbundobmann-Stv. Thomas Schweigl und Tirol Milch eGen-Obmann Hannes Reinalter. (Foto: TBB)
Zum Weltbauern- und Weltmilchtag am 1. Juni unterstreichen Tirols Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, seine Stellvertreter Elmar Monz, Thomas Schweigl, Andrea Lechleitner sowie Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl gemeinsam mit Hannes Reinalter (Obmann Tirol Milch eGen) und Stefan Lindner (Obmann Berglandmilch eGen) den hohen Stellenwert der Milchwirtschaft für Tirol – wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich. Anlass war ein gemeinsamer Lokalaugenschein im Rahmen der Bundesvorstehung am Tirol Milch Areal in Wörgl.
Rückgrat der Tiroler Landwirtschaft
Rund 5.000 Milchkuhbetriebe produzieren jährlich etwa 400 Mio. Kilogramm Rohmilch – das entspricht rund der Hälfte des landwirtschaftlichen Einkommens in Tirol. Diese kleinstrukturierten Familienbetriebe sichern nicht nur die Versorgung, sondern erhalten Arbeitsplätze, Kulturlandschaft und touristische Infrastruktur.
„Die kleinstrukturierte Milchwirtschaft sichert hochwertige Lebensmittel, Arbeitsplätze und unsere typische Kulturlandschaft", so Josef Geisler. „Jeder Hof trägt zur Bewirtschaftung des alpinen Raums bei und schützt durch Almwirtschaft und Weideführung unsere Siedlungen vor Naturgefahren."
Almen: Versorgung und Schutz
Auf 2.060 Almen werden jährlich 111.000 Rinder, darunter 31.800 Milchkühe, gealpt – und damit 118.600 Hektar Almfutterflächen nachhaltig genutzt.
Elmar Monz, der auch Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins ist, meint dazu: „Die Almwirtschaft ist aktiver Landschafts- und Katastrophenschutz. Wer heimische Milchprodukte konsumiert, unterstützt auch die Erhaltung dieser wertvollen Schutzräume. Ohne Almbewirtschaftung würden viele Schutzfunktionen verloren gehen – die Alm ist kein nostalgisches Relikt, sondern Teil unseres Sicherheits- und Ernährungssystems." Er lobt die von LH-Stv. Geisler eingeführte Milchkuhalpungsprämie von 100 Euro pro Kuh. Sie sei ein Beitrag dazu, den Mehraufwand für heimische Almbauern auf der Alm auszugleichen.
Qualität, Regionalität, Nachhaltigkeit
Ein Vorzeigebetrieb ist der Standort Wörgl der Berglandmilch. Verarbeitet werden Heumilch, Biomilch, Premium- und Bio-Heumilch. Der Standort zählt zu den nachhaltigsten Europas: mit Biomasseheizung, 100 Prozent Grünstrom und Mehrwegglas-Abfüllung. Die Exportquote liegt bei 40 Prozent, Tiroler Milchprodukte sind in über 50 Ländern geschätzt.
2.495 Milchbauern beliefern die Tirol Milch, die rund 244 Mio. Kilogramm Milch pro Jahr verarbeitet – etwa zwei Drittel der Tiroler Milchmenge. Hannes Reinalter, Obmann Tirol Milch eGen, erklärt: „Die Tiroler Milchbäuerinnen und Milchbauern wirtschaften in teilweise extremen Berggebieten. Die Herausforderungen im alpinen Raum sind groß. Aber auch die Qualität und Vielfalt der produzierten Lebensmittel ist in Tirol besonders. Mit einem starken Molkereibetrieb im Eigentum der heimischen Bäuerinnen und Bauern gelingt es uns, diese hochwertige Milch zu Produkten zu veredeln, die von Konsumenten in Österreich und in mehr als 50 weiteren Ländern geschätzt und nachgefragt werden." Zusammenarbeit sieht Stefan Lindner, Obmann Berglandmilch eGen, als A und O in der Milchwirtschaft: „Eine gute Zusammenarbeit mit den bäuerlichen Interessenvertretungen im Allgemeinen und mit dem Tiroler Bauernbund im Besonderen ist uns wichtig. Wir haben das gemeinsame Ziel, die Tiroler Bäuerinnen und Bauern mit unserer täglichen Arbeit bestmöglich zu unterstützen und zu fördern."
Politische Vertreter auf allen Ebenen
Die Tiroler Milchwirtschaft spricht sich gegen zusätzliche Belastungen aus. Gerade im Berggebiet brauche es praktikable und faire Regeln – etwa bei Haltungskennzeichnung, Umweltauflagen oder dem kommenden EU-Finanzrahmen. „Unsere Milchwirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen, um krisenfest zu sein. Und da ist es wichtig, dass wir Bauernbund-Vertreter in den politischen Entscheidungsgremien vertreten haben. Denn nur Vertreter aus den eigenen Reihen, wissen um die Anliegen heimischer Bauernfamilien", so Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl.
Andrea Lechleitner und Thomas Schweigl resümieren: „Milch aus Tirol ist mehr als ein Grundnahrungsmittel. Sie steht für Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Tierwohl und alpine Kulturlandschaft. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten wird immer klarer: Unsere regionale Landwirtschaft ist die Grundlage für Ernährungssouveränität und ländliche Lebensqualität."

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