10.04.2025

Bereits die ersten Kälber, die nach dem Umbau eingestallt wurden, zeigten laut Hannes Post weniger Atemwegs- und Lungenerkrankungen. (Fotos: Manzl)
Ein besonderer Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit von Fachleuten aus der Landwirtschaft und Veterinärwesen, Rinderzucht Tirol und den Tiroler Bauern. Deren Ziel ist ein Modell, das nicht nur den Tierschutz, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Fleischproduktion stärkt.
Reaktion auf moderne Marktanforderungen
Michael Wurzrainer, Gesamtleitung Schlacht- und Nutzvieh sowie Qualitätsfleischprogramme, und DI Matthias Mair, Projektleiter von Tiroler Almrind, betonen die entscheidende Rolle dieser Förderung. Wurzrainer hebt hervor: „Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt, um die Qualität der Tiroler Fleischproduktion weiter zu steigern und die Kälbermast in der Region auf ein neues Niveau zu heben – bei gleichzeitiger Reduktion der Kälberexporte ins Ausland. Wir freuen uns, dass die gezielte Unterstützung für den Umbau der Kälberställe nicht nur die Produktqualität erhöht, sondern auch die Nachhaltigkeit der Betriebe sichert."
DI Matthias Mair ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem In- und Ausland und das Wissen, das wir hier in Tirol entwickeln, sorgen dafür, dass die Landwirte bestens vorbereitet sind, um auf moderne Marktanforderungen zu reagieren. Die neue Fördermaßnahme hilft uns, das Know-how für die Fresser- und Rosé-Produktion in Tirol zu etablieren und für alle Beteiligten zum Vorteil zu gestalten."
Geht's den Tieren gut, geht's dem Bauern gut
Hannes Post aus Mieming entschloss sich bereits 2018, Almochsen zu produzieren. Im Frühjahr 2024 baute die Familie die Kuhstände in einen modernen Stall für die Kälberaufzucht und -mast um. „In Tirol, mit seinen kleinen Strukturen, beziehen wir unsere Kälber über die Sammelstellen der Rinderzucht Tirol. So erhalten wir pro Quartal ca. zwölf bis 15 Kälber am selben Tag, aber aus unterschiedlichen Ställen. Unser oberstes Ziel ist es also, alle Faktoren, die zu Erkrankungen oder Einstellschwierigkeiten führen könnten, zu minimieren", erklärt Post. Beim Umbau des Stalles installierte er ein Lüftungs- und Heizsystem, das er nach Vorbildern aus östlichen Bundesländern und Bayern übernommen hat. „Dieses System heizt die Luft auf und entzieht dadurch Feuchtigkeit. Ammoniakdämpfe auf der Liegefläche werden abgeleitet. Schon die ersten Partien Kälber, die wir unter diesem System eingestallt haben, zeigen deutlich weniger Atemwegs- und Lungenerkrankungen, was wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des Tieres beiträgt", berichtet Post. Für ihn bedeutet das nicht nur eine Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls, sondern auch eine höhere Zufriedenheit als Landwirt. „Wenn man sieht, dass sich die Kälber gut entwickeln und kaum noch erkranken, dann geht es nicht nur den Tieren gut, sondern auch mir als Bauern", so Post optimistisch.

Die Projektbeteiligten und Unterstützer mit Bauer Hannes Post (2. v. l.) bei der Besichtigung des Stallumbaus in Mieming. (Anm. d. Redaktion: Der Stallbesuch erfolgte vor Empfehlung der MKS-Vorsichtsmaßnahmen.)
Zielgerichtete Förderung statt Gießkanne
Matthias Mair und Michael Wurzrainer betonen den Stellenwert dieser zielgerichteten Fördermaßnahme: „Ein besonderer Dank gilt Bauernbundobmann und LH-Stv. Josef Geisler, der als zuständiger Landesrat erneut gezeigt hat, wie wichtig ihm eine zukunftsorientierte und nachhaltige Landwirtschaft in Tirol ist. Es freut uns, dass durch diese zielgerichteten Fördermaßnahmen Qualitätsfleischprogramme im Inland nachhaltig gestärkt werden. Diese Förderung ist nicht nur ein Gewinn für die Landwirte, sondern auch für alle Verbraucher, die zukünftig noch mehr hochwertiges und regional produziertes Fleisch genießen können."
Tirols Bauern setzen somit weiterhin auf höchste Qualität, Tierschutz und nachhaltige Produktion – mit einer klaren Vision für die Zukunft der heimischen Fleischproduktion.

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