26.03.2025

In seiner Rede vor dem Tiroler Landtag hat der VP-Jagd- und Fischereisprecher, Landtagsabgeordneter Michael Jäger, eindringlich auf die massiven Schäden hingewiesen, die durch die wachsenden Bestände von Bibern und Fischottern in Tirol verursacht werden. Besonders in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein sind diese Tiere zunehmend eine Bedrohung für die Landwirtschaft und Fischerei.
„In Kitzbühel und Kufstein können wir schon jetzt verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Fischzucht sehen", erklärte Jäger. Besonders Biber haben in den letzten Jahren durch ihre Bauaktivitäten an Flüssen und Bächen erheblichen Schaden an landwirtschaftlichen Flächen verursacht. „Bäume werden gefällt, und die Uferbereiche untergraben, was zu Überschwemmungen führen kann", so der Abgeordnete weiter. Die wachsende Biberpopulation hat in diesen Regionen bereits zu massiven Verlusten geführt, die viele Landwirte und Fischzüchter in ihrer Existenz bedrohen. „Auch die Gemeinden als Infrastrukturerhalter stehen vor zunehmenden Herausforderungen. Angefangen von Problemen an Geh- und Radwegen, Untergrabung von Dämmen und Brückenfundamenten bis hin zu Siedlungsgebieten, die bei Hochwasser durch die Aktivitäten des Bibers zunehmenden Gefahren ausgesetzt werden."
Auch die Fischotter stellen in diesen Gebieten eine enorme Bedrohung dar. „Die Fischotter sind besonders für kleinere Fischzuchtbetriebe existenzbedrohend. Sie fressen Fische, und oft bleibt nur der Herz- und Leberbereich übrig, was zu enormen Verlusten führt", erklärte Jäger. Er präsentierte dazu das Beispiel der Großache: „Hier wird allein durch 17 Individuen der Fischbestand zu ca. 87 Prozent ausgeräumt und eine natürliche Reproduktion ist nicht möglich!"
Diese Schäden seien für viele Fischzüchter nicht mehr tragbar, zumal es keine Entschädigungen für die betroffenen Betriebe gibt. Jäger forderte daher, dass auch Tirol ein Entschädigungsmodell, wie es in Bayern bereits erfolgreich implementiert wurde, einführt.
Die steigenden Bestände dieser Tiere, die keine natürlichen Feinde in Tirol haben, könnten in der Zukunft zu einem gefährlichen Ungleichgewicht im Ökosystem führen. „Wir sehen, dass diese Überpopulation von Bibern und Fischottern massive Auswirkungen auf das Gleichgewicht in der Natur hat. Ohne natürliche Feinde breiten sich diese Tiere ungehindert aus und verursachen Schäden, die auch die Natur selbst langfristig schädigen können", warnte Jäger.
Ein weiteres Problem sind die veralteten Naturschutzrichtlinien, die diese Tiere unter besonderen Schutz stellen und deren Entnahmen stark regulieren. „Die FFH-Richtlinie, die die Biber und Fischotter schützt, ist seit mehr als 30 Jahren in Kraft. Damals waren die Bestände weit weniger problematisch. Heute jedoch, mit der stark gewachsenen Population, sind diese Richtlinien nicht mehr zeitgemäß und müssen dringend überarbeitet werden", forderte Jäger. In anderen Bundesländern wie Kärnten, Salzburg und Oberösterreich habe man bereits Lösungen gefunden, die es ermöglichen, die Tierbestände in einem verträglichen Rahmen zu halten.
„Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist", appellierte Jäger an die Tiroler Landesregierung. „Wir brauchen ein umfassendes Monitoring, eine Entschädigung für betroffene Landwirte und Fischzüchter sowie eine Prüfung von Entnahmen, um die Situation in den Griff zu bekommen und die Tiroler Landwirtschaft und Fischerei zu schützen."
Jäger forderte, dass die Landesregierung schnell und wirkungsvoll auf die wachsenden Bestände von Bibern und Fischottern reagiert, um weitere Schäden zu verhindern und die betroffenen Betriebe zu unterstützen. Die Landwirtschaft und Fischerei in Tirol seien ein wichtiger Bestandteil der regionalen Wirtschaft, und es dürfe nicht zugelassen werden, dass diese von unkontrollierten Tierbeständen bedroht werden.
„Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen und für eine nachhaltige Lösung zu sorgen, die sowohl die Tiere als auch die betroffenen Landwirte und Fischer berücksichtigt", so Jäger abschließend.
Foto: VP Tirol

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