13.03.2025

Bauarbeiten an der Isel in Lienz: Im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes für ein 100-jährliches Ereignis wird auch eine umfassende Sanierung der Ufermauern vorgenommen. (Foto: Brunner Images)
Alle Tiroler Bezirke sind regelmäßig mit den Auswirkungen verschiedener Naturgefahren konfrontiert. Das hat sich im Jahr 2024 wieder gezeigt. „Wir haben in Tirol bereits ein sehr hohes Schutzniveau. Doch dieser Schutz ist keine Selbstverständlichkeit und bedarf laufender Investitionen. Deshalb stellen das Land Tirol, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, die Gemeinden und die betroffenen Grundeigentümer im Jahr 2025 insgesamt fast 110 Millionen Euro – unter anderem für die Instandhaltung und Sanierung dieser Schutzbauwerke bereit", so LH-Stv. Josef Geisler.
Er betont: „Unser oberstes Ziel ist es, die Menschen in Tirol zu schützen. Jeder, der in einem gefährdeten Gebiet lebt, weiß, wie schnell Naturgefahren zur Bedrohung werden können. Lawinenabgänge, Hochwasser und Muren treffen uns oft ohne Vorwarnung und mit enormer Wucht. Diese Gefahren waren schon immer Teil unseres Alltags, doch der Klimawandel verschärft diese Bedrohungen zusätzlich, indem er die Wetterextreme verstärkt und das Naturgefahrenpotenzial verändert. Es sind gerade die präventiven Maßnahmen wie Schutzwälle, Rückhaltebecken oder Verbauungen, die das Schlimmste verhindern können. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Euro, der hier eingesetzt wird, ein Euro ist, der Leben schützt, Existenzen bewahrt und wirtschaftliche Schäden reduziert."
Regelmäßige Kontrollen
Damit Schutzbauwerke in den Flüssen und Wildbächen sowie gegen Lawinen und Steinschläge ihre volle Wirkung haben, ist eine kontinuierliche Überprüfung und Instandhaltung unerlässlich. Wie engmaschig die Kontrollen im ganzen Land sind, zeigt ein Blick auf die Zahlen. In Tirol schützen rund 45.000 Bauwerke, die auch regelmäßig zu überprüfen sind, unseren Lebensraum vor Naturgefahren. „Davon sind über 1.800 sogenannte Schlüsselbauwerke, die jährlich überwacht werden müssen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt mehr als 15.000 Bauwerke einer Überwachung unterzogen. Bei lediglich rund fünf Prozent wurden kleine Mängel erkannt und die WLV hat umgehend Maßnahmen zur Sanierung oder Instandsetzung eingeleitet", bilanziert Gebhard Walter, Leiter der Sektion Tirol der Wildbach- und Lawinenverbauung. Mit den eigens gegründeten Instandhaltungsverbänden werden die Schutzbauten gegen Lawinen und Steinschläge systematisch überwacht und im dafür entwickelten Bauwerkskataster verortet und einheitlich bewertet.

Präsentierten die Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren in Tirol 2025: Markus Federspiel – Vorstand Abteilung Wasserwirtschaft, Landesforstdirektor Josef Fuchs, LH-Stv. Josef Geisler und Gebhard Walter – Leiter Sektion Tirol der WLV. (Foto: Die Fotografen)
Sanierung im Fokus
Im Jahr 2025 stellt die öffentliche Hand wieder erhebliche Mittel bereit, um die Tiroler Bevölkerung vor Naturgefahren zu schützen. Die Mittel stammen vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, dem Land Tirol, den beteiligten Gemeinden sowie von Grundeigentümern und Waldbesitzern. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 109,4 Millionen Euro geplant – nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (110,6 Mio. Euro).
Den größten Anteil erhält mit 32,9 Millionen Euro der Wasserbau für den Hochwasserschutz, gefolgt von 32,2 Millionen Euro für Maßnahmen gegen Wildbachgefahren. In die Erhaltung des Schutzwaldes fließen 26,4 Millionen Euro, während fast 13 Millionen Euro für den Lawinenschutz vorgesehen sind. Zudem werden 4,9 Millionen Euro in den Erosions- und Steinschlagschutz investiert. Die höchsten Mittel sind mit 26,8 Millionen Euro für den Bezirk Lienz vorgesehen, es folgen die Bezirke Schwaz (19,4 Millionen Euro) und Innsbruck-Land (14,4 Millionen Euro).
„Allein im Wasserbau werden knapp 40 Prozent der jährlichen Mittel für die Erhaltung und Sanierung aufgewendet", so Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. Ein aktuelles Beispiel ist der Hochwasserschutz der Stadtgemeinde Lienz an der Isel. Im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes für ein 100-jährliches Ereignis wird auch eine umfassende Sanierung der Ufermauern vorgenommen.

Über 160.000 Mitglieder nahmen auch heuer unsere Bauernbund-Agrarwetterhotline in Anspruch. Ab Anfang April steht euch dieses Service wieder zur Verfügung.
In unserem Imagefilm und der Infobroschüre erfahren Sie mehr über Ursprung, Aufgaben, Ziele und die Bedeutung des Tiroler Bauernbundes.

Bestellungen unter tbb@tiroler-bauernbund.at bzw. telefonisch unter +43 512 59 900-12
Für Bauernbund-Mitglieder: 20 Euro inkl. Versand | Für alle anderen: 30 Euro exkl. Versand
Die einfache Suche nach Personen, Orten, Dingen und Terminen!
Tiroler Bauernbund · Brixner Straße 1 · 6020 Innsbruck | +43 512 59 900-12 | tbb@tiroler-bauernbund.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr