25.02.2025

Monitoring und Entschädigung als zentrale Forderungen
„Wir müssen endlich ein effizientes und regelmäßiges Monitoring für Biber und Fischotter einführen, um die Situation besser beurteilen zu können", so LA Bgm. Martin Mayerl. Die steigenden Bestände dieser Tiere hätten zu massiven Schäden in der Landwirtschaft und Fischerei geführt. Besonders problematisch sei, dass Landwirte und Fischer derzeit auf den Schäden sitzen bleiben und keine Entschädigungen erhalten. „Der Freistaat Bayern hat bereits ein Entschädigungsmodell für Schäden durch Biber und Fischotter eingeführt – ein Modell, das wir auch für Tirol brauchen", betont Mayerl.
Die Problematik von Überbeständen
Die Bestände von Fischottern und Bibern in Tirol sind in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen. Allein die Biberpopulation hat um 23 Reviere zugenommen, was zu erheblichen Schäden an landwirtschaftlichen Flächen und Infrastruktureinrichtungen führt. „Der Biber verursacht massive Schäden an Wiesen, Weiden und Ackerflächen. Besonders kritisch wird es für kleinere Fischzüchter, die durch die Fressgewohnheiten des Fischotters existenzbedrohend betroffen sind", erklärt LA Michael Jäger, Sprecher für Jagd und Fischerei. In manchen Fällen beißen die Fischotter in Fischzuchtanlagen viele Fische zu Tode, fressen jedoch meistens nur Herz und Leber, was zu großen Verlusten führt.
Erforderliche Anpassungen der Naturschutzrichtlinien
Die beiden Abgeordneten sehen eine dringende Notwendigkeit, die bestehende FFH-Richtlinie, die diese Tierarten unter Schutz stellt, zu überarbeiten. „Die Richtlinie stammt von vor über 30 Jahren, als die Bestände noch nicht so stark angewachsen sind. Heute führen diese Überbestände zu massiven Schäden, die nicht länger ignoriert werden können", so Mayerl. Er fordert die Tiroler Landesregierung auf, eine praktikable Lösung zu finden und Ausnahmen von der Schonzeit für Biber und Fischotter zu verordnen, ähnlich wie es bereits in anderen Bundesländern wie Kärnten, Salzburg und Oberösterreich der Fall ist.
Forderung nach einem praktikablen Management
Abschließend appellieren Mayerl und Jäger an die Tiroler Landesregierung, „rasch und wirkungsvoll" gegen die Schäden durch Biber und Fischotter vorzugehen. Dies soll durch ein verbessertes Monitoring, die Einführung von Entschädigungsmodellen und die Prüfung von Entnahmen der Tiere ermöglicht werden. „Es darf nicht sein, dass Tiroler Landwirte und Fischer weiterhin mit den Folgen dieser Überbestände alleine gelassen werden", so Mayerl und Jäger abschließend.
Foto: VP Tirol

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