CO2-Zertifikate aus dem Tiroler Wald

Sind CO2-Zertifikate ein Zukunftsmodell? Und kann damit die Leistung der Waldbauern finanziell abgegolten werden? LH-Stv. Josef Geisler und Waldverbands-Obmann Josef Fuchs zu den aktuellen Entwicklungen.

14.11.2024

Der CO2-Zertifikatshandel könnte den Forstwirten neue Einkommensmöglichkeiten eröffnen. (Foto: agrarfoto.com)


Vergangene Woche wurde medial über den Handel von CO2-Zertifikaten aus dem Tiroler Wald berichtet. Waldverbandsobmann Josef Fuchs und LH-Stv. Josef Geisler bewerten die Möglichkeiten für die Tiroler Forstwirte.

„Die Tiroler Forstwirtschaft ist PEFC-zertifiziert und wirtschaftet somit nachweislich nachhaltig.
Damit ist es auch gerechtfertigt, aus dem Zertifikathandel Ertrag zu lukrieren."
Josef Fuchs

Abgeltung der Ökosystem-Leistungen
Das Land Tirol steht Initiativen, die eine Ökosystemleistung des Waldes (Kohlenstoffspeicherung) abgeltungsfähig macht, positiv gegenüber.
LH-Stv. Josef Geisler erklärt: „Unser Wald schützt uns vor Naturgefahren, filtert und speichert sauberes Wasser, liefert uns wertvolles Holz, dient als natürlicher Kohlenstoffspeicher, sichert Arbeitsplätze, bietet Erholungsraum und ist ein Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Damit der Wald all diese essenziellen Funktionen langfristig erfüllen kann, braucht er eine gezielte Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung. Nur so bleibt er widerstandsfähig gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels und kann seine vielfältigen Aufgaben auch für kommende Generationen erfüllen."

Auch kleine Bauern sollen profitieren
„Die Tiroler Forstwirtschaft ist PEFC-zertifiziert und wirtschaftet somit nachweislich nachhaltig. Sowohl über die Nutzung von Holz als Bau- und Werkstoff als auch im Tiroler Wald wird Kohlenstoff langfristig gespeichert und der Atmosphäre entzogen und damit das Klima stabilisiert. Damit ist es auch gerechtfertigt, aus dem Zertifikathandel Ertrag zu lukrieren", stellt Josef Fuchs, Obmann des Tiroler Waldverbandes, fest.

Es gelte allerdings, dringend Modelle zu entwickeln, die das nicht nur für Großwaldbesitzer mit mehreren hundert oder tausend Hektar möglich machen. „Auch Bauern mit kleiner Waldfläche sollen davon profitieren können, etwa durch großflächige Betrachtung zum Beispiel einer ganzen Gemeinde. Allerdings muss auch sichergestellt werden, dass für den einzelnen Bauern daraus nicht eine Belastung entsteht, etwa wenn sein Wald durch ein Schadereignis vorübergehend teilweise entwaldet wird", warnt Fuchs vor möglichen Komplikationen.


Der Handel mit CO2-Zertifikaten

Ein CO2-Zertifikat steht für die Berechtigung von Organisationen und Unternehmen, eine Tonne Treibhausgas auszustoßen. Sie übernehmen die finanzielle Verantwortung für ihre Treibhaus-emissionen und unterstützen dafür Projekte, die CO2-Emissionen einsparen. Die Waldwirtschaft erbringt wertvolle Ökosystemleistungen, durch die solche Emissionen abgebaut und gespeichert werden. Daher trägt die Tiroler Forstwirtschaft auch eine PEFC-Zertifizierung, erklärt Josef Fuchs. Die PEFC-Zertifizierung bestätigt, dass Wälder auf aktive, sorgfältige, nachhaltige und klimafitte Weise und gemäß strengen Standards bewirtschaftet werden.

Oftmals stehen CO2-Zertifikate in der Kritik, „Greenwashing" zu unterstützen. Bei „Greenwashing" werben Unternehmen damit, nachhaltig und umweltschonend zu agieren, ohne tatsächlich Maßnahmen für mehr Umweltverträglichkeit zu setzen.


 

 

 

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