Welternährungstag: Versorgungssicherheit nicht aufs Spiel setzen

Anlässlich des Welternährungstages äußerten sich die Landtagsabgeordneten Andreas Kirchmair und Dominik Traxl im Tiroler Landtag zum Thema. Sorge bereitet vor allem die Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes, das massive Einschnitte für die Landwirtschaft bedeutet.

15.10.2024

„Die Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes wird die Auswahl an heimischen Lebensmitteln zwangsläufig reduzieren", meint Traxl. (Foto: agrarfoto.com)


Jedes Jahr am 16. Oktober findet der Welternährungstag oder Welthungertag statt. Er soll darauf aufmerksam machen, dass noch immer zu viele Menschen auf der Welt an Hunger leiden und welche Rolle die Landwirtschaft hinsichtlich der Produktion mit Lebensmitteln hat. Die Abgeordneten Andreas Kirchmair und Dominik Traxl zeigen die Auswirkungen von Bodenschutz und der EU-Renaturierungsverordnung und der Selbstversorgung im Inland auf.

In seiner Rede vor dem Tiroler Landtag ging Andreas Kirchmair auf den Bodenschutz in Tirol und den Stellenwert der landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen ein. „Landesweit wurden von 2015-2024 rund 370 Quadratkilometer Wiesen und Felder über Regionalprogramme per Verordnung vor Verbauung geschützt. Das entspricht einer Fläche von fast 62.000 Fußballfeldern und rund einem Viertel des Dauersiedlungsraums", präsentierte Kirchmair Zahlen, Daten und Fakten.

„Wir stärken damit die heimische Landwirtschaft und stellen sicher, dass hochwertige Produktionsflächen dauerhaft für die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln zur Verfügung stehen", betont Kirchmair. Man dürfe seiner Ansicht nach bei der Lebensmittelversorgung nicht den Fehler machen und sich in Abhängigkeiten Richtung Ausland begeben. „Denn der Druck auf Grund und Boden ist in Tirol hoch, wie kaum sonst wo. Auf nur 11 Prozent der Gesamtlandesfläche Wohnen, Wirtschaften, Verkehr, Freizeit und auch die Lebensmittelproduktion bewerkstelligt werden. Jedoch hat die Landwirtschaft einen entsprechenden Versorgungsauftrag, auf dieser Fläche Lebensmittel zu produzieren." Bereits frühzeitig wurde in Tirol damit begonnen, landwirtschaftliche Flächen zu schützen. „Dies soll gewährleisten, dass sich zwar auch Wirtschaften und Wohnen zukünftig zeitgemäß entwickeln können, jedoch gleichzeitig die Lebensmittelversorgung im Land gesichert bleiben."

Ernährungssicherheit darf nicht gefährdet werden

Anlässlich des Welternährungstages sprach auch Dominik Traxl, VP-Klubobmann-Stv., über den enormen Stellenwert der Ernährungssicherheit im eigenen Land. Was die Versorgung mit Lebensmitteln aus dem Inland betrifft, mahnt er die Versorgungssicherheit nicht aufs Spiel zu setzen. „Ich erinnere anlässlich des Welternährungstages noch einmal an das beschlossene EU-Renaturierungsgesetz, das zu massiven Einschnitten und unverhältnismäßig negativen Auswirkungen für die Landwirtschaft führen wird", so Traxl. Aber auch die Konsumenten würden die Folgen deutlich spüren. „20 % aller Flächen müssen laut dem Gesetz allein bis 2030 wiederhergestellt werden. Das bedeutet im Klartext: Ein Fünftel der Gesamtfläche Österreichs darf nicht mehr wie bisher genutzt werden." Auch führte Traxl die steigenden Lebensmittelpreise an: „Die Maßnahmen des Renaturierungsgesetzes sehen für einen wesentlichen Teil der Wiesen eine stark eingeschränkte Mahd und Düngung vor. Unter der Annahme, dass 20 % nicht mehr der landesüblichen landwirtschaftlichen Praxis entsprechend gut bewirtschaftet werden dürfen, steht für unsere Tiere auch weniger hochwertiges Futter zur Verfügung. Dann können wir österreichweit künftig weniger Tiere ernähren, dann muss zwangsläufig mehr Fleisch importiert werden", zeigt Traxl die Zusammenhänge auf. „Statt heimischem Qualitätsrindfleisch landet dann das klimaschädlich importierte Steak aus Drittstaaten in der Pfanne. Die logische Folge dieser Verknappung der Produktion: Deutlich steigende Lebensmittelpreise für Konsumenten. Dem Klima ist damit in keinster Weise geholfen."

Abschließend hält Traxl fest: „Wichtig wird nun sein, in welchen Händen die Umsetzung dieses Gesetzes auf nationaler Ebene zukünftig liegt. Abermals ist es ein Beispiel dafür, wie enorm wichtig es ist, bäuerliche Interessensvertreter und Vertreter des ländlichen Raumes in den Entscheidungsgremien zu haben."

 

 

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