DIPLOMARBEITEN DER HBLFA TIROL – FOLGE 2: Pferdegesundheit im Fokus: Diplomarbeit über Hufrehe

Mit großer Leidenschaft und persönlicher Erfahrung haben sich Theresa Schuchter und Julia Sevignani, Schülerinnen an der HBLFA Tirol, in ihrer Diplomarbeit mit der Pferdekrankheit Hufrehe auseinandergesetzt.

08.08.2024

Theresa Schuchter (links) und Julia Sevignani (rechts) mit Hufschuhe, Klebebeschläge und einem Hufquerschnitt.


Die beiden Autorinnen, Theresa, die selbst ein Pferd mit Hufrehe hat, und Julia, deren starkes Interesse an diesem Thema sie antreibt, widmen ihre Arbeit dem Ziel, das Leiden von Pferden zu minimieren und gleichzeitig Wissen über diese Krankheit zu verbreiten. 

Was ist Hufrehe?
Bei der Erkrankung Hufrehe (Laminitis) handelt es sich um eine nicht eitrige Huflederhautentzündung, die bereits im fortgeschrittenen Stadium vorliegt und bei allen Equiden auftreten kann. Die Verbindungsschichten zwischen Hufbein und Huflederhaut lockern sich und können sich voneinander lösen, was zu einer Drehung (Rotation) des Hufbeines in der Hufkapsel führt. Dies verursacht starke Schmerzen, charakteristische Lahmheit und kann zum Tod des Tieres führen.

Warum dieses Thema?
Die Motivation hinter dieser Diplomarbeit ist klar: Theresa Schuchter, durch ihre persönliche Erfahrung eng mit dem Thema verbunden, hat jahrelang die Auswirkungen von Hufrehe bei ihrem eigenen Pferd erlebt. Diese Erfahrung hat sie dazu angetrieben, mehr über die Krankheit zu lernen und ihr Wissen zu vertiefen, um nicht nur ihrem eigenen Pferd, sondern auch anderen betroffenen Tieren helfen zu können. Julia Sevignani, fasziniert von der Komplexität der Krankheit und schockiert aufgrund der steigenden Krankheitszahlen, schloss sich Theresa in ihrem Streben nach Aufklärung an.

Inhalt der Arbeit
Die Diplomarbeit der beiden Schülerinnen beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten von Hufrehe bei Pferden. Basierend auf fundierten Recherchen und persönlichen Erfahrungen zeigen sie auf, wie wichtig eine frühzeitige Erkennung der Krankheit ist und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Wohlergehen betroffener Pferde zu verbessern. Dabei betonen sie insbesondere die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und die Notwendigkeit, den Zuckergehalt beziehungsweise den Fruk-tangehalt im Futter (Heu) zu kontrollieren. Heuanalysen und fruktanarmes Heu werden als essenziell für die Prävention und Behandlung von Hufrehe herausgestellt.

Rohfaseranalyse im Labor der HBLFA Tirol.


Praktische Versuche
Im Rahmen ihrer Arbeit führten Theresa Schuchter und Julia Sevignani drei praktische Versuche durch. Diese umfassten die Bestimmung des Body Condition Scores nach Kienzle und Schramme bei den sechzehn Versuchspferden, eine Futtermittelanalyse sowie die Durchführung eines angepassten Fragebogens. Die Ergebnisse zeigten, dass der Body Condition Score einen Einfluss auf das Auftreten von Hufrehe hat.

Artgerechte Pferdefütterung
Die heutigen Grünlandflächen sind hauptsächlich darauf ausgerichtet, hohe Pflanzenerträge zu erzielen, um eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutztierfütterung zu ermöglichen. Dies geschieht oft durch den Anbau von kohlenhydratreichen Gräsern und Leguminosen, die daher besonders für die Fütterung von Wiederkäuern geeignet sind. Da der Rohfasergehalt dieser Pflanzen nicht vergleichbar mit rohfaserreichem Raufutter ist, stimmt dies nicht mit einer optimalen Pferdefütterung überein. Eine Versorgung mit ausreichend Rohfaser und wenig Kohlenhydrate ist jedoch für Pferde unerlässlich, um unter anderem ihre Verdauung, Darmgesundheit und Sättigung zu fördern. Beim Konsum von Grünlandfutter mit zu hohen Protein- und Zuckergehalten kann es zu Stoffwechselstörungen sowie Hufrehe bei Equiden führen.

Schule und Betreuerin
Die Diplomarbeit wurde unter der Betreuung von DIin Anna Oberpertinger, BSc, BEd an der höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt in Tirol für Landwirtschaft und Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie Tirol verfasst.

Theresa Schuchter und ihr Rehepferd. (Fotos: HBLFA Tirol)

 
 
 

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