08.08.2024

Eine Karte zeigt die Waldschäden im Tiroler Unterland, im Hintergrund erkennbar sind die Schäden durch den Hagel. (Foto: Land Tirol/Die Fotografen)
Binnen Minuten verursachten im Juni zwei heftige Unwetter schwere Schäden in Tirols Wäldern, von welchen rund 1.500 Hektar Waldfläche mit einem Schadholzabfall von rund 120.000 Kubikmeter betroffen sind. Das entspricht rund 8.000 LKW-Ladungen. Besonders betroffen waren die Gemeinden Schwoich und Söll sowie Ende Juni Wildschönau/Auffach, Hopfgarten/Kelchsau und Westendorf/Windau. Am Montag dieser Woche machten sich der für Forst-agenden zuständige Bundesminister Norbert Totschnig, Landeshauptmann Anton Mattle und Tirols Forstreferent LH-Stv. Josef Geisler in Schwoich gemeinsam mit Fachexperten und Behördenvertretern ein Bild vom Ausmaß der Schäden – mit guten Nachrichten für Tirol: „Unser Wald liegt mir besonders am Herzen. Aufgrund der enormen Schäden stehen dem Bundesland Tirol für die kommenden Jahre zusätzlich 19 Millionen Euro zur Aufarbeitung der Waldschäden und die Aufforstung zur Verfügung“, gibt BM Totschnig bekannt. Dank der Zusage des Bundesministers erhalten die betroffenen Gebiete davon schon für das heurige Jahr rund fünf Millionen Euro mehr. „Waldschäden müssen rasch aufgearbeitet und beseitigt werden, um die Schutzfunktion des Waldes zu garantieren. Ohne die Schutzbarriere Wald wären viele Ortschaften Tirols Naturgefahren wie Muren oder Lawinen ausgesetzt, zudem wollen wir unseren Wald als ‚Lunge‘ der Alpen sichern. Die im heurigen Jahr 2024 zur Verfügung stehenden Mittel, bisher rund 23 Millionen Euro, reichen für die Aufarbeitung nicht aus. Umso wichtiger ist die Zusage des Bundes, um unseren Lebens- und Schutzraum Wald wiederherzustellen und zu pflegen“, drücken LH Mattle und LH-Stv. Geisler dem ihren Dank aus, sodass heuer insgesamt rund 28 Millionen Euro für die Aufarbeitung der Waldschäden zur Verfügung stehen.
EU-, Bundes- und Landesmittel für Wald
Die Mittelaufstockung umfasst drei Bereiche, die aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und/oder des Landes gespeist werden: Das Programm „Ländliche Entwicklung“, „Flächenwirtschaftliche Projekte“ und der Waldfonds, welcher österreichweit um 100 Millionen aufgestockt wurde – davon fließen in den Jahren 2024 und 2025 um insgesamt 14 Millionen Euro mehr Mittel nach Tirol. Landwirtschaftsminister Totschnig betont: „Jeder einzelne Schaden in unseren wertvollen Wäldern schmerzt. Beim heutigen Lokalaugenschein in Schwoich zeigt sich einmal mehr die Kraft und Unberechenbarkeit der Natur. Wir unterstützen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, indem wir ihnen die notwendigen finanziellen Mittel in die Hände geben. Dafür werde ich mich auch in Zukunft einsetzen.“
Dabei stehen vor allem die Aufforstung und der klimafitte Wald im Fokus: Allein in Schwoich werden voraussichtlich 200.000 Forstpflanzen für die Wiederbewaldung benötigt. „Tirolweit brauchen wir in den kommenden beiden Jahren bis zu sechs Millionen Stück Forstpflanzen, um den Wald schrittweise aufzuforsten. Doch erst dann beginnt die eigentliche Arbeit: Die Pflanzen müssen gepflegt und geschützt werden, es dauert Jahre, bis sie ihre volle Funktion wieder entfalten können“, sagt LH-Stv. Geisler.
So nahm das Land unmittelbar nach dem vergangenen Sturm- bzw. Hagelereignis im Juni die Arbeit an einer Lösung für ungedeckte Hagelschäden im Wald in Angriff. Die Gespräche konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Damit können nun auch Hagelschäden im Wirtschaftswald finanziell aus dem Katastrophenfonds abgegolten werden.

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