11.07.2024

Andreas Kirchmair wurde als Landtagsabgeordneter angelobt. (Foto: Fitsch)
Der zweite Sitzungstag des Juli-Landtags begann mit der Wahl des neuen 1. Landtagsvizepräsidenten. Die Abgeordneten konnten zwischen drei Wahlvorschlägen entscheiden: Evelyn Achhorner (FPÖ), Zeliha Arslan (Grüne) und Dominik Mainusch (Tiroler Volkspartei). 24 der 36 Mandatare stimmten für Mainusch, womit er die nötige Mehrheit erreichte. Damit folgt Dominik Mainusch nun Sophia Kircher nach, die ihr Amt als Vizepräsidentin zurückgelegt hatte. Er komplettiert damit das dreiköpfige Landtagspräsidium mit LTPinSonja Ledl-Rossmann (Tiroler Volkspartei) an der Spitze und Elisabeth Blanik (SPÖ) als 2. Stellvertreterin.
Offiziell als Landtagsabgeordneter angelobt wurde am selben Tag Andreas Kirchmair aus Birgitz. Er vertrat am zweiten Sitzungstag den entschuldigten Abgeordneten Florian Riedl, und wird ab der nächsten Landtagssitzung auf den Platz von Sophia Kircher nachrücken. Kirchmair wird Sprecher für den ländlichen Raum, für Landwirtschaft und für Traditionswesen. Bei der Landtagswahl 2022 konnte er das beste Vorzugsstimmenergebnis (2.561) der VP im Bezirk Innsbruck-Land erzielen. „Mit großem Respekt und Demut freue ich mich auf die anstehenden Aufgaben und bin mir zugleich bewusst, welche Herausforderung diese neue Funktion mit sich bringt“, so Andreas Kirchmair.
Sprecher für den Bereich Jugend im ÖVP-Landtagsklub ist künftig Klubobmannstellvertreter Dominik Traxl, der frühere Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend.
Klare Kennzeichnung für Laborfleisch
Künstlich erzeugte Fleischimitate aus dem Labor sind in den USA Realität. Im September vergangenen Jahres hat ein deutsches Lebensmittelunternehmen erstmals ein Ansuchen auf Zulassung von künstlichem Fleisch im EU-Binnenmarkt gestellt und ist auf Investorensuche. Damals war es Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der gemeinsam mit anderen Ländern wie Frankreich und Italien auf EU-Ebene Druck ausgeübt hat, wonach solche Fleischersatzprodukte zuerst genau geprüft werden sollen, bevor sie am EU-Markt zugelassen werden.
Nun brachten die Abgeordneten des Bauernbundes dazu einen Antrag in den Tiroler Landtag ein. LAbg. Christoph Appler beschreibt die Inhalte: „Die Entwickler solcher Waren, in der Regel Großkonzerne, werben mit drei Versprechen: Ernährungssicherheit, weniger Treibhausgase und weniger Tierleid. 2050 erwartet die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) ein Wachsen der Weltbevölkerung auf ca. 10 Mrd. Menschen. Im Vergleich zu 2009 müssten so rund 70 Prozent mehr an Nahrungsmitteln produziert werden. Laborfleisch wird als Alternative zu natürlichem Fleisch betrachtet und als Lösungsmöglichkeit gesehen, den Hunger auf der Welt zu stillen. Deshalb fordern wir eine klare Kennzeichnung für künstlich erzeugte Fleisch-imitate einzuführen. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob ein Verbot der Veräußerung der Produkte unter der Bezeichnung ‚Fleisch‘ zulässig wäre. Auch fordern wir mit unserem Antrag eine wissenschaftlich fundierte Folgenabschätzung auf die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette und den Einfluss auf die Kulturlandschaft sowie die Umweltauswirkungen der Erzeugung von Laborfleisch.“ Mit Ausnahme der Tiroler Grünen unterstützten alle die Bauernbundinitiative mit einer breiten Mehrheit im Tiroler Landtag.
Klimafitter Wald
Thematisiert wurde in dieser Landtagssitzung auch der Tiroler Waldbericht über das Jahr 2023. Die Wälder Tirols stehen vor gewaltigen Herausforderungen, verursacht durch den Klimawandel und eine Reihe von Schadereignissen, die in den letzten Jahren an Intensität zugenommen haben. „41 Prozent der Landesfläche in Tirol entfallen auf Wälder. Sie bieten Schutz vor Naturgefahren und sind gleichzeitig Erholungsraum für viele Menschen. Zwei Drittel der Tiroler Wälder werden trotz jahrhundertelanger Bewirtschaftung als natürlich und naturnah eingestuft. Das zeigt, dass sich unser Weg der nachhaltigen Waldbewirtschaftung bewährt hat. Das Ziel bleibt weiterhin, unsere Wälder widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen und so für künftige Generationen zu erhalten“, so die Einschätzung von LAbg. Michael Jäger.

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