06.06.2024

Christoph Pirnbacher, Obmann der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend, und Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher (Foto: VP Tirol)
Sophia Kircher, Sie kandidieren am 9. Juni bei der EU-Wahl. Warum ist es wichtig, dass die regionalen Tiroler Interessen in Brüssel und Straßburg vertreten werden?KIRCHER: Es gibt unzählige Themen, die wir nur gemeinsam auf europäischer Ebene lösen können. Etwa das Thema Großraubtiere: Nicht der Wolf ist vom Aussterben bedroht, sondern die Tiroler Almwirtschaft. Genauso ist Tirol beim Verkehr ganz besonders belastet und wir werden weiterhin mit allen Mitteln gegen die Transitlawine kämpfen.
Gerade der ländliche Raum hat in den knapp 30 Jahren seit Österreichs EU-Beitritt überproportional von EU-Fördergeldern profitiert. Jetzt wird gerade intensiv über Renaturierung diskutiert …
PIRNBACHER: Es ist wichtig und richtig, die heimische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu fördern. Wir Bauern stehen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, wie niemand sonst. Aber wenn wertvolle Produktionsflächen renaturiert also, etwa wieder zu Mooren gemacht werden sollen, kann ich das nicht unterstützen.
Sie gelten als pro-europäische Kandidatin aus dem Westen mit den realistischsten Chancen auf den Einzug ins nächste EU-Parlament.
KIRCHER: Das stimmt und deshalb bin ich seit Wochen im ganzen Land unterwegs und versuche die Menschen davon zu überzeugen, mir bei der Wahl ihre Vorzugsstimme zu geben. Es darf nicht passieren, dass wir im EU-Parlament nur durch Abgeordnete aus Ostösterreich vertreten werden. Es braucht jemanden, der die Tiroler Anliegen kennt und vehement für sie eintritt.
Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?
KIRCHER: Ich will das Vertrauen in die EU wieder stärken. Die EU sichert uns Frieden, schafft Wohlstand und Perspektiven. Aber nur wenn wir die EU besser und effizienter machen, wird sie wieder mehr Zustimmung bei der Bevölkerung bekommen. Die EU muss sich mehr um die großen Fragen kümmern und Probleme müssen dort gelöst werden, wo das am besten möglich ist. Damit junge Menschen die EU bestmöglich erleben, will ich eine Ausweitung des Erasmus+ Programms, sodass nicht nur Studierende, sondern auch Lehrlinge eine Zeit lang im Ausland leben und lernen dürfen, und damit mehr Verständnis für das größte Friedensprojekt seit dem zweiten Weltkrieg haben.
Weshalb möchten Sie sich für die EU einsetzen?
PIRNBACHER: Mit meiner Kandidatur auf dem Listenplatz 39 will ich vor allem zeigen, dass wir jungen Funktionäre hinter unserer Tiroler Kandidatin Sophia Kircher stehen. Wir alle kennen nur ein Europa ohne Grenzen. Für uns ist es total selbstverständlich geworden, dass wir mal schnell shoppen fahren nach Rosenheim, Pizza essen nach
Sterzing oder in den Urlaub nach Griechenland oder Kroatien – ohne dafür extra Geld wechseln zu müssen. Genau diese Errungenschaften, also eben Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand sind die Grundpfeiler der EU, die wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen dürfen.
KIRCHER: Die ÖVP wird als Kraft der Mitte weiterhin genau dafür sorgen, dass die EU sich auf ihre Kernaufgaben fokussiert. Neben den Vorteilen wie der Abschaffung der Roaming-Gebühren, müssen wir aber auch die Sorgen der Menschen ernst nehmen, etwa wenn es um illegale Migration geht. Dazu gehören sichere Außengrenzen und schnellere Rückführungen.
Würden Sie unter den heutigen Voraussetzungen nochmal der EU beitreten?
KIRCHER: Die Beitrittsentscheidung war absolut richtig. Wir haben heute mehr Wohlstand, mehr Sicherheit und mehr Chancen und Freiheiten. Keine Zölle und der Euro haben uns viel Wohlstandsgewinn gebracht. Sechs von zehn Euro erwirtschaften wir durch Exporte. Auch unsere Bauern haben die Agrarexporte von 1,8 Milliarden auf 16 Milliarden steigern können. So geht die Hälfte der Milcherzeugung Österreichs in den Export. Österreich hat insgesamt seine Wirtschaftsleistung verdoppelt. Für mich ist völlig klar, wären wir heute noch nicht Mitglied der EU, müssten wir schnellstmöglich beitreten. Deshalb habe ich auch kein Verständnis für all jene, die den Frieden und Wohlstand in der EU mit einem Austritt leichtfertig aufs Spiel setzen.

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