Breit aufgestellt: Die Tiroler Landwirtschaft investiert

Dass Bauern nicht nur von der in Tirol klassischen Milchviehwirtschaft leben können, bestätigen LH-Stv. Josef Geisler und Landeskulturfonds-Geschäftsführer Thomas Danzl. Die Bilanz des Landeskulturfonds zeigt: In der Landwirtschaft wird investiert.

24.08.2023

LH-Stv. Josef Geisler (1. v. re.) und Thomas Danzl, Geschäftsführer vom Landeskulturfonds (1. v. li.) mit Manuela und Georg Kapferer sowie den zwei Töchtern Michaela und Franziska. (Foto: Land Tirol/Sax)


Der Hof der Familie Kapferer in Zirl produziert neben Milch und Milchprodukten auch Getreide und Photovoltaik-Energie. „Je breiter ein landwirtschaftlicher Betrieb aufgestellt ist, desto krisensicherer ist er auch", erklärt Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler am Beispiel des Kapfererhofes. Aus diesem Grund sei er froh über die positive Nachricht, dass die Tiroler Landwirtschaft massiv investiere. „Wer etwa in einen neuen Stall investiert, hat den Willen weiterzumachen und schaut mit einer gewissen Zuversicht in die Zukunft – ob im Voll- oder im Nebenerwerb. Die Kreditvergaben des Landeskulturfonds sind damit so etwas wie ein Seismograph für die Lage und die Stimmung in der Tiroler Landwirtschaft", so Geisler. 40 Millionen Euro haben Tirols Bäuerinnen und Bauern mit Hilfe von zinsgünstigen Darlehen des Landeskulturfonds vergangenes Jahr investiert. „Wir haben im vergangenen Jahr in Summe knapp 130 Kredite mit einem Volumen von 17,8 Millionen Euro abgewickelt und damit Investitionen in der Höhe von mehr als 40 Millionen Euro mitfinanziert", zeigt Thomas Danzl, Geschäftsführer des Landeskulturfonds, auf. Zwei Drittel der Kreditsumme fließen in den Bezirk Innsbruck-Land und das Tiroler Unterland. Im Schnitt beziehe jeder fünfte Landwirtschaftsbetrieb einen Kredit über den Landeskulturfonds – damit ist der LKF einer der wichtigsten Finanzierungspartner der Tiroler Landwirtschaft. Insgesamt sei die Situation „weitgehend stabil", führt LH-Stv. Geisler aus. Jedoch mache das steigende Zinsniveau Investitionen schwieriger, so würden auch Anfragen auf Stundungen der Kredite beim LKF eingehen.

Von Milch bis Energie
In Tirol gibt es rund 11.000 aktive bäuerliche Betriebe, zwei von drei werden im Nebenerwerb geführt. Ein ausreichendes Familien-einkommen kann nur durch zusätzliche Betriebszweige wie Urlaub am Bauernhof, die Tätigkeit beim Maschinenring, die Direktvermarktung oder eine zusätzliche außerlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit erzielt werden. „Die Urproduktion alleine ist meist zu wenig. Über den Landeskulturfonds unterstützen wir alle, die sich breiter aufstellen, um so die Lebensmittelproduktion sowie die Bewirtschaftung und Pflege unseres Landes sicherzustellen", so LH-Stv. Geisler.

Chancen würden auch die großen Dachflächen in der Landwirtschaft, die zur Energieerzeugung verwendet werden können, bieten. So hat auch Georg Kapferer in eine PV-Anlage mit 64 Kilowattstunden (kWh) investiert. Eine zweite Anlage mit 190 kWh wird heuer errichtet und macht den Landwirt endgültig auch zum Energiewirt. Im vergangenen Jahr wurden neun Kredite für PV-Anlagen vergeben. Die Nachfrage nach Krediten für PV-Anlagen ist im heurigen Jahr weiter gestiegen. Allein im ersten Halbjahr konnten zwölf Kreditanträge genehmigt werden. Die Tendenzen in Richtung Energiewirtschaft würden steigen.

Tierwohl stark gefragt
Den Forderungen des Handels und der Konsumenten kommen die Tiroler Bäuerinnen und Bauern ebenso in Sachen Tierwohl nach. Auch die Familie Kapferer unterhält einen besonders tierwohlgerechten Freilaufstall mit zusätzlichem Auslauf für ihre 50 Milchkühe und 50 Stück Jungvieh.
Der Großteil der Kreditvergaben des Landeskulturfonds betrifft sogenannte Agrarinvestitionskredite für den Neu-, Zu- oder Umbau von Ställen, Verarbeitungsräumen oder Spezialmaschinen. 85 Stallbaumaßnahmen wurden im Jahr 2022 finanziert. „Diese werden zum überwiegenden Teil weit über den Mindeststandard besonders tiergerecht ausgeführt", betont Danzl die Tierwohlausrichtung der Tiroler Landwirtschaft. 109 Agrarinvestitionskredite wurden im vergangenen Jahr vergeben. Doch nicht nur Investitionen in die Hofstellen seien essenziell für das Bestehen der Bauernhöfe, so Geisler: „Die Wertschätzung in der Gesellschaft ist mindestens genauso wichtig. In Tirol hat die Landwirtschaft zum Glück einen hohen Stellenwert."

 

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