11.05.2023

Bauernregel: „Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost." (Foto: Andreas – stock.adobe.com)
Die kühlen Temperaturen im Frühling lassen hoffen, dass die Eismänner dieses Jahr etwas milder gestimmt sind. Üblicherweise kommt es rund um den Zeitraum der „Eisheiligen", also vom 12. bis 15. Mai häufig noch zum ein oder anderen Bodenfrost. Diese Frostphase wird als Spätfrost oder letzter Frühlingsfrost bezeichnet. Die Eisheiligen werden häufig als Bauernregel belächelt, Beobachtungen des Wetters über mehrere Jahrhunderte hinweg haben allerdings gezeigt, dass dieses Wetterphänomen tatsächlich relativ verlässlich auftritt. Die Kälteeinbrüche sind aufgrund des generell wärmeren Klimas zwar weniger streng und seltener geworden, trotzdem sinken die Temperaturen Mitte Mai oft wahrnehmbar. Wer sind nun diese gestrengen Herren, als welche diese Heiligen auch bezeichnet werden?
Pankratius
Der heilige Pankratius wurde ca. 290 n. Chr. in Phrygien in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Er gehört genau genommen zu den ersten römischen Märtyrern der christlichen Religion. Sein Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „der alles Besiegende" oder „der alles Beherrschende". Pankratius verlor früh seine Eltern und wurde als Waisenkind zu seinem Onkel gebracht. Bereits im Alter von 14 Jahren wurde er vom damaligen Kaiser Diokletian wegen seines christlichen Glaubens enthauptet. Er ist Patron der jungen Saat und der Blüten. Dargestellt wird er in einer Ritterrüstung oder außerordentlich feiner Kleidung, mit Schwert, Palmwedel und einer Märtyrerkrone.
Servatius
Dieser Eisheilige lebte wahrscheinlich von 340 bis 384 n. Chr. Er war der erste Bischof des Bistums Tongern, das im heutigen Belgien liegt. Servatius wird angebetet, wenn es um Frostschäden, Fußleiden, Rheumatismus und Rattenplagen geht. Bilder zeigen den Heiligen Servatius mit einem Schlüssel, einem Holzschuh – mit dem er erschlagen worden sein soll – oder einem zu Füßen liegenden Drachen.
Bonifatius
Der heilige Bonifatius von Tarsus wurde in Rom geboren und starb 306 n. Chr. in Tarsus, in der heutigen Türkei. Nachdem er sich als Erwachsener taufen ließ und zum Christentum übertrat, wurde er verfolgt und mit siedendem Pech gefoltert und starb letztendlich als Märtyrer. Auf Bildern wird er oft als Jüngling oder bärtiger Greis dargestellt, der von Pech übergossen wird.
Kalte Sophie
Die heilige Sophia von Rom ist unter den Eismännern die einzige Frau. Sie starb im Jahr 304 während der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Diokletian. Die heilige Sophia wird als letzte Eisheilige gegen Spätfrost und für das Gedeihen der Feldfrüchte angerufen, um eine gute Ernte zu erbitten.
Grundsätzlich wird empfohlen, kälteempfindliche Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken, Zucchini oder auch Kürbis erst nach der Kalten Sophie ins Freie zu setzen.

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