11.05.2023

Simon Pfluger – Waldaufseher in Ausbildung der Gemeinde Buch, Hans Bliem – Waldaufseher der Gemeinde Buch, Josef Fuchs – Landesforstdirektor, Eva-Maria Kirschner – Künftige Waldaufseherin in Tarrenz, LHStv. Josef Geisler, Marion Wex – Bürgermeisterin der Gemeinde Buch und Gebhard Walter – Leiter der Sektion Tirol der Wildbach- und Lawinenverbauung. (Foto: Milicevic)
Mit einem Schutzwaldanteil von über 70 Prozent sind wir jenes Bundesland, in dem die Sicherheit des Lebens- und Wirtschaftsraumes ganz wesentlich von einem intakten Wald abhängt. Der Schutzwald, ergänzt durch Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung, ist unsere wichtigste und gleichzeitig auch günstigste Lebensversicherung. Wir müssen uns intensiv um den Schutzwald kümmern", so Forstreferent LHStv. Josef Geisler.
Generationenwechsel bei Waldaufsehern
Derzeit kümmern sich 237 Waldaufseher in den Tiroler Gemeinden vornehmlich um die Naturgefahrenprävention. „Auch hier rollte eine Pensionswelle auf uns zu. Gleichzeitig werden die Herausforderungen im Wald vor dem Hintergrund der Klimaveränderung, aber auch der großen Zahl an Erholungssuchenden im Wald größer", weiß LHStv. Geisler. Nachwuchsprobleme gibt es bei den Waldaufsehern aktuell keine. 25 Personen absolvieren derzeit in Tirol an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz die Ausbildung zum Waldaufseher. Sie sind bereits während der Ausbildung Gemeindebedienstete. Erstmals in der über 140-jährigen Geschichte ist eine Frau dabei. Eva-Maria Kirschner wird künftig in Tarrenz (Bezirk Imst) als erste Waldaufseherin Tirols tätig sein. Einer der Teilnehmenden des aktuellen Ausbildungslehrgangs ist mit Simon Pfluger auch der zukünftige Waldaufseher der Gemeinde Buch. 320 der 460 Hektar Wald im Gemeindegebiet sind Schutzwald. Das entspricht einem Anteil von fast 70 Prozent. „Damit haben wir als Gemeinde eine besondere Verantwortung für die Sicherheit und den Schutzwald", ist sich Bürgermeisterin Marion Wex bewusst. Für Sicherheit in den sieben Wildbacheinzugsgebieten der Gemeinde Buch sorgen 224 Schutzbauten, die regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit hin kontrolliert werden müssen.
Rund ein Drittel der insgesamt 1.800 Stunden umfassenden Ausbildung widmet sich den Themen alpine Naturgefahren, Schadholzaufarbeitung und Wiederbewaldung nach Katastrophen-
ereignissen sowie Schutzwaldpflege. Seit mehr als zehn Jahren begehen die Waldaufseher auch die rund 2.300 Wildbäche und übernehmen damit eine weitere wichtige Funktion im Naturgefahrenmanagement. „Dabei zeichnen die Waldaufseher jährlich rund 1.000 abflusshemmende Hindernisse auf, die in weiterer Folge auch beseitigt werden", so Landesforstdirektor Josef Fuchs.
Stabiler Schutzwald hilft gegen Hochwasser
Über 90 Prozent der Landesfläche Tirols liegen in Einzugsgebieten von Wildbächen und Lawinen. „Das bedeutet, dass die Bewirtschaftung und Stabilität der Wälder in diesen Einzugsgebieten einen wesentlichen Einfluss auf den Schutz vor Erosion, Hochwasser und Lawinen hat. Ein stabiler und widerstandsfähiger Schutzwald ist deshalb für die Sicherheit von Naturgefahren aus Sicht der Wildbach- und Lawinenverbauung essenziell", erklärt Gebhard Walter, Leiter der Sektion Tirol der Wildbach- und Lawinenverbauung. Wenn der Schutzwald alleine nicht mehr ausreicht, um die Sicherheit der Bevölkerung und des Lebens- und Wirtschaftsraumes zu gewährleisten, tritt die Wildbach- und Lawinenverbauung mit ihren Schutzbauwerken auf den Plan. Fast 27.000 Schutzbauwerke gibt es an den Tiroler Wildbächen. Diese werden regelmäßig von den WaldaufseherInnen kontrolliert, Schäden werden mithilfe einer eigenen App dokumentiert und digital direkt an die zuständige Dienststelle der Wildbach- und Lawinenverbauung weitergeleitet.
Aktiv im Schutzwald
„Der Schutzwald wird auch in Zukunft unsere volle Aufmerksamkeit brauchen. Am besten gewährleisten wir den Schutz durch eine umsichtige und nachhaltige Bewirtschaftung. Keine Option ist, den Wald sich selbst zu überlassen. Wir müssen uns aktiv um die Verjüngung und Artenvielfalt in unseren Wäldern kümmern. Auch die Wiederbewaldung nach großflächigen Schadereignissen geht nicht von alleine", merkt LHStv. Josef Geisler einmal mehr an.

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