Die Macht des Unterbewusstseins

Über 90 Prozent aller Dinge, die wir täglich erledigen, wird von unserem Unterbewusstsein bestimmt. Sigmund Freud war einer der Ersten, der das Unbewusste beleuchtet: Für ihn war es eine eher negative, bedrohliche Kraft. Heutzutage gilt das Unbewusste nicht mehr als Bedrohung des Ichs, sondern als hilfreiche Unterstützung. Emotionale Intelligenz, das sogenannte Bauchgefühl und Intuition werden immer beliebter.

28.12.2022

Wie bei einem Eisberg, wo nur ein kleiner Teil zu sehen ist, verhält es sich bei Entscheidungen: Nur einen Bruchteil unserer Entscheidungen fällen wir bewusst, ein Großteil wird vom Unterbewusstsein gelenkt. (Foto: Adobe Stock)


Das Unterbewustsein kann man mit einer Schallplatte vergleichen. Am Tag unserer Geburt beginnt jeder mit einer Kunststoffplatte, in der sich noch keine Rille befindet. Vom ersten Tag an ritzt jedes Wort, das wir hörten, und jede Erfahrung, die wir machten, eine Rille in die Platte des Unterbewusstseins. Je öfter wir etwas hören und erleben und je intensiver die Erfahrung ist, umso tiefer wird auch die entsprechende Rille.

Inneres Navigationssystem
Das Unterbewusstsein kann man auch als eine Art inneres Navigationssystem bezeichnen, vergleichbar mit dem Navi eines Autos. Ist ein Ziel eingegeben, wird man vom Navi dahingeleitet. Da es die Aufgabe des Gehirns ist, unser Überleben zu sichern, muss es rasch und zuverlässig reagieren. Das macht es mit erstaunlicher Präzision, was darauf zurückzuführen ist, dass ein großer Teil der Reaktionen auf unser Unterbewusstsein und den dort abgespeicherten Erfahrungen basiert. All unseren bewussten Entscheidungen gehen immer Entscheidungen unseres Unterbewusstseins voraus. Wir glauben, uns bewusst für ein Kleidungsstück, eine Reise, einen Beruf oder eine Reaktion zu entscheiden. In Wirklichkeit hat vor der bewussten Entscheidung bereits unser Unterbewusstsein die Entscheidung für uns getroffen.

Vom Bewussten ins Unbewusste
Alles, was im Moment aktiv gemacht wird, ist uns bewusst. Unterbewusst spielen aber all die inaktiven Elemente unserer Psyche in unser tägliches Tun und Denken. Wenn man das Autofahren lernt, musst man viele Dinge gleichzeitig tun, was einem anfangs schwerfällt. Jeder Handgriff muss bewusst erledigt werden. Im Laufe der Zeit und mit viel Übung automatisieren sich diese Handgriffe allerdings und man muss nicht mehr darüber nachdenken, was alles zu tun ist, wenn man einen Gang höher schalten möchte. Das Unterbewusstsein steuert nun viele der Aktionen automatisch, während man sich bewusst auf andere Dinge konzentrieren kann.

Autopilot
Wir treffen jeden Tag unzählige Entscheidungen, die meisten davon relativ schnell bzw. innerhalb von Sekunden. Da bleibt nicht ausreichend Zeit, um jede Möglichkeit abzuwägen, Alternativen zu recherchieren oder eine Pro- und Contra-Liste zu erstellen. Bei einem Großteil der Entscheidungen stellen wir auf Autopilot, vertrauen auf unsere Intuition und tun, was unser Unterbewusstsein uns rät. Im Laufe der Evolution hat sich dieser Prozess zwar etwas verändert, da man heute einfacher und schneller an Informationen kommt, trotzdem ist auch der moderne Mensch gut beraten, seinem Bauchgefühl zu vertrauen. Sekündlich erhält unser Gehirn Millionen von Sinneseindrücken. Diese bewusst zu verarbeiten ist schier unmöglich, weshalb ein großer Teil davon im Unterbewusstsein abgespeichert wird. Hier lagert es, bis es gebraucht wird, dann gelangt ein kleiner Teil davon ins Bewusstsein und hilft dort, Entscheidungen zu treffen – ohne, dass wir uns erklären können, warum wir so entscheiden.

Ein weiteres Phänomen im Zusammenhang mit dem Unterbewusstsein ist, dass es Tag und Nacht im Einsatz ist. Während wir schlafen und ein großer Teil der Vorgänge im Körper sich ebenfalls im Schlafmodus befindet, verarbeitet das Unterbewusstsein zahlreiche Erlebnisse in unseren Träumen. Dabei werden nicht nur gemachte Erfahrungen eingeordnet, sondern vieles, was bewusst unterdrückt wird, kommt dabei wieder zum Vorschein.

Persönlicher Erfolg
Spitzensportler nutzen gern die Macht des Unterbewusstseins. Aber auch, wenn man nicht nach sportlichen Höchstleistungen strebt, kann man das Unterbewusstsein für den eigenen persönlichen Erfolg nutzen. Es ist viel einfacher, wirklich erfolgreich zu sein, wenn man lernt, mit seinem Unterbewusstsein zusammenzuarbeiten.

Oft steht man sich selbst im Weg, weil man sich unbewusst denkt: „Das schaffe ich nie." Genau in diesem Bereich setzt Mentaltraining an. Man kann das Unterbewusstein nämlich umprogrammieren. Das funktioniert natürlich nicht von heute auf morgen, doch grundsätzlich ist es möglich. Wenn man z. B. von klein auf vermittelt bekommt, dass man unsportlich sei, dann kann sich das auf das gesamte Leben negativ auswirken. Das geht soweit, dass man diesen Glaubenssatz auch als Ausrede verwendet, wenn man sich wieder mal für die Couch statt für den Spaziergang entscheidet. Wenn man sich über einen längeren Zeitpunkt aber quasi selber einredet „ich bin ausdauernd und werde fit wie ein Turnschuh" und gleichzeitig sein Verhalten dahingehend ändert, dass man täglich eine Runde spazieren geht, wird das Unterbewusstsein relativ bald eine neue „Rille" in die Schallplatte ritzen. Im Endeffekt kommt man dann gar nicht mehr aus seiner Haut, wenn man erst mal feststellt, wie gut einem der tägliche Spaziergang tut und vor allem auch, wie leicht er einem fällt und man unbewusst feststellt, dass man ja gar nicht so unsportlich ist.

Es ist grundsätzlich nicht leicht, unser Unterbewusstsein besser kennenzulernen, gerade weil uns ja vieles nicht bewusst ist. Aber wir können uns einfach mit viel Neugier und Aufmerksamkeit selbst beobachten und so sehr viel über unser Verhalten erfahren. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, denn wer weiß, was einem alles gelingen kann, wenn man es schafft, Unbewusstsein und Bewusstsein gezielt zu nutzen.

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