Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Tirols erste Klima-Landwirtschafts-Modellregion wird im Tiroler Unterland umgesetzt mit dem Ziel, die Folgen des Klimawandels und Handlungsmöglichkeiten zu erforschen.

11.04.2024

Resiliente Pflanzensorten können eine Antwort auf den Klimawandel liefern. (Foto: Encierro – stock.adobe.com)


Häufigere Dürreperioden, veränderte Bodenbeschaffenheit, Extremwetterereignisse – die Landwirtschaft wird vom Klimawandel vor große Herausforderungen gestellt. Was kann frühzeitig getan werden, um sich den geänderten Bedingungen anzupassen? Welche Getreidesorten sind entsprechend robust und wie kann nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich gearbeitet werden? Die erste Klima-Landwirtschafts-Modellregion in Tirol steht kurz vor ihrer Umsetzung: Nach einer Ausschreibung mit sechs eingereichten Projekten entschied sich die Jury für die vom Regionalmanagement KUUSK (Kufstein – Untere Schranne – Kaiserwinkl) eingebrachte Modellregion.

Auf insgesamt drei Versuchsflächen sollen nach eingehenden Bodenanalysen 2024 und Aufbereitung der Flächen ab März 2025 klimaresiliente Pflanzensorten angebaut werden. Nach einer umfassenden Bodenanalyse werden dazu passende Getreide- und Hülsenfrüchtesorten aus der Tiroler Genbank ausgewählt. Nachhaltige Anbaumethoden und der Einsatz vorhandener moderner Technologien sollen zudem dazu beitragen, dass weniger fossile Brennstoffe verwendet werden müssen. Zwei Versuchsflächen im Freiland sind frei zugänglich und sollen Interessierte über Symbiosen, Fruchtfolgen und Biodiversität informieren.

Aquaponiksystem im Test
Die dritte Versuchsfläche wird an der FH Kufstein angesiedelt: Ein sogenanntes Aquaponiksystem soll genutzt werden, um Wasser- und Nährstoffe effizient zu nutzen und den Düngemittelbedarf zu senken. Ein Aquaponiksystem besteht aus einem Wasserkreislauf in dem einerseits Fische leben und mit dem andererseits Nutzpflanzen bewässert werden. Das System soll als Lehrmittel für nachhaltige Landwirtschafts- und Lebensmittelproduktion dienen und neue Forschungsansätze liefern.

Das ausgewählte Vorhaben überzeugt durch seine Vielfältigkeit und die enge Zusammenarbeit mit der Jungbauernschaft/Landjugend im Bezirk Kufstein, der Landwirtschaftskammer und dem Management Center Innsbruck bzw. der FH Kufstein. „Tirols bäuerliche Familien sind der Grundpfeiler unserer Ernährung und Versorgungssicherheit. Die Klimaveränderung, der stetige Preisdruck sowie gesellschaftliche Ansprüche stellen unsere klein strukturierten Landwirtschaftsbetriebe vor immer neue Herausforderungen ", weiß Agrarlandesrat LH-Stv. Josef Geisler.

Basis für Anpassung an den Klimawandel
„Im Rahmen der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie beschäftigen wir uns mit allen Themen und Lebensbereichen. Dabei nimmt selbstverständlich auch die Landwirtschaft eine große Rolle ein. Es geht einerseits darum, landwirtschaftliche Strukturen an die neuen Gegebenheiten anzupassen und gleichzeitig auch darum, wie in der Landwirtschaft noch klimaschonender gearbeitet werden kann. Die Produktqualität in Tirol ist sehr hoch, es gibt aber noch Potenziale, die im Rahmen der Modellregion ebenso erforscht werden sollen. Die Ergebnisse aus den kommenden zwei Jahren sind eine wertvolle Basis für gezielte Klimawandelanpassung in der Landwirtschaft. Die Umsetzung dieser Modellregion ist für mich ein gutes Beispiel, das zeigt, wie wir aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gemeinsam durch konstruktive Zusammenarbeit begegnen können", ist Klimaschutzlandesrat René Zumtobel überzeugt.

Das eingereichte Projekt beschäftigt sich zudem ausführlich mit den Themen Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit: Fachvorträge, spezielle Workshops für Kinder und Jugendliche sowie weitere bzw. aktuelle Informationen sind während der gesamten Laufzeit vorgesehen.

Die Jury selbst bestand neben dem Land Tirol aus der Landwirtschaftskammer Tirol, der Agrarmarketing Tirol auch aus Mitgliedern der Tiroler Klimaräte sowie Fridays For Future, die die Idee einer solchen Modellregion einbrachten. Das Land Tirol stellt für die Modellregion in den kommenden zwei Jahren 50.000 Euro zur Verfügung.

 

 

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