Adventzeit als Glaubenszeit leben

Bei vielen Menschen droht der Glaube im alltäglichen Dickicht von Beruf, Familie, Hobbies und Konsum zu ersticken.

30.11.2023

Den Advent als Anlass nehmen, die Bedeutung des Glaubens zu entdecken. (Foto: Brian Jackson – stock.adobe.com)


Trotz einer Flut an äußeren Reizen und einem scheinbar bunt gefüllten Leben kommen wir uns innerlich oftmals leer vor. Man könnte diese Leere mit der Wüste vergleichen. Doch gerade von der Erfahrung der Wüste her, von dieser Leere her, könnte man die Freude entdecken, die im Glauben liegt, seine lebensnotwendige Bedeutung für die Menschen. In der Wüste entdeckt man wieder den Wert dessen, was zum Leben wesentlich ist. Und diese Werte vermittelt der Advent, in dem es die so beliebten Rorateämter gibt. Seit mehr als 400 Jahren gibt es bereits Rorateämter in Brixen. Sie wurden im Jahre 1606 von Fürstbischof Christoph Andreas von Spaur eingeführt und dann auf die ganze Diözese ausgedehnt. Die Rorateämter zählten zum Erneuerungsprogramm von Bischof Spaur in Durchführung des Konzils von Trient. Zunächst wurden diese Ämter in der Kirche der Hofburg gefeiert. Wegen des großen Zuspruchs wurden sie in die Pfarrkirche und dann in den Dom verlegt, in dem sie bis heute gefeiert werden. Die Anfänge der Adventliturgie liegen im Osten. In der Westkirche war es seit dem 5. Jahrhundert zunächst in der Diözese Tour üblich, vom Fest des hl. Martin am 11. November an dreimal wöchentlich bis zum Weihnachtsfest zu fasten. Diese Fastenordnung setzte sich nach der Synode von Macon (583) allgemein durch, doch wurde vom 11. Jahrhundert an das Adventfasten auf vier Wochen zusammengezogen, seit dem 12. Jahrhundert auf eine Abstinenz eingeschränkt und kam dann später im Abendland gänzlich außer Übung, während es sich in der griechischen Kirche bis auf den heutigen Tag erhalten hat. In den deutschen Landen beging man die Adventzeit seit der Kirchenversammlung zu Aachen 836 und der Synode zu Erfurt 932 mit Fasten. 1022 gebot die Synode zu Seligenstadt ein vierzigtägiges Fasten vor Christi Geburt und untersagte Trauungen vom Beginn der Adventzeit bis zur Oktav der Erscheinung des Herrn (Dreikönig). Das Brauchtum des Advents ist durch das bange Hoffen geformt, in dem christliche Heilserwartung eine nur schwer zu entwirrende Verbindung mit den Menschen seit jeher um diese Jahreszeit erfüllenden Hoffnungen auf die Überwindung des Winters und seiner Mächte durch die Sonne eingegangen ist. Neben dem christlich bestimmten Brauchtum wie Rorateämter, Frautragen oder Adventkranz, haben sich auch ältere Formen erhalten, die zeigen, wie stark das Nachwirken der alten Mitwinterzeit ist. In den Sagen vom Wilden Heer, von Hexen und Unholden, von der Percht, Frau Holle oder auch vom Schimmelreiter hat sich der Glaube an die Macht dämonischer Kräfte erhalten. Durch Opfer und Feste zu ihren Ehren suchte man sie günstig zu stimmen, um von ihnen Segen und Fruchtbarkeit zu erflehen. Vor diesem Hintergrund muss man die zahlreichen Masken- und Heischgänge, die in der Adventzeit stattfinden, sehen. Die schriftlichen Belege für dieses „Klöpfeln", „Bosseln", „Bochseln" oder „Klöckeln" setzen wohl erst im 16. Jahrhundert an, weisen aber mit ihren Formen in die Urzeit zurück.

Dr. Heinz Wieser

 

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