19.01.2023

Das vielköpfige Team, das hinter der sportlich anspruchsvollen Ganslern-Piste steckt.
Unteres Foto: Christian Schroll und Stefan Lindner wachen über die Präparation der Ganslern-Piste. (Fotos: Alpinguin)
Das Hahnenkammrennen ist das wohl berühmteste Skirennen der Welt – und wäre ohne Landwirtschaft nicht möglich. Denn die Bauern sorgen nicht nur im Sommer für die Beweidung der späteren Pistenflächen, sondern packen auch im Winter bei der Pistenpräparierung an. Ganslern-Pistenpräparationschef Stefan Lindner und sein Vize Christian Schroll erklären, was vor dem Slalombeginn zu tun ist und welche Ideologie hinter der Arbeit steckt.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen
Bereits vor Weihnachten beginnt die Arbeit für das Pistenpräparations-Team. Es gilt, möglichst viel Wasser in den Schnee zu bringen, um eine kompakte und griffige Piste zu schaffen. Wir arbeiten mit Wasserwerfern und Injektionsbalken. „Wenn das optimale Schneegewicht von 750 Kilogramm erreicht ist, werden noch die Übergänge herausgearbeitet und die Feinplanier gemacht“, erklärt Christian Schroll. All dies diene der Sicherheit der Rennläufer und der Fairness des Wettkampfs. In dieser Hinsicht gilt Kitzbühel als weltweites Best-Practice-Beispiel. „Wir haben uns technisch sehr weiterentwickelt und sind in punkto Sicherheit, Pistenqualität und Schlagkraft bei Wetterverhältnissen sicher Vorreiter“, meint Stefan Lindner. Während es zu Beginn der Vorbereitungen nur ein Team braucht, sind aktuell vier Teams mit jeweils ca. zehn Mann am Werk, um einen sicheren und fairen Wettkampf zu ermöglichen. In der Starterwoche werden nicht nur die Pisten vorbereitet, zu den zahlreichen Aufgaben gehört auch, Sicherheitsvorkehrungen für die Sportler und das Publikum zu treffen und technische Details für die Fernsehübertragung zu klären. „Unsere Erwartungen sind sehr positiv, einem guten Rennen steht nichts im Wege. Wir freuen uns auf ein super Wochenende. Aber nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Nach Ende des Rennens muss der ganze Zirkus innerhalb von drei Tagen wieder verschwunden sein“, weiß Lindner.

Besondere Leidenschaft in der Region
Die Wochen rund um das Hahnenkammrennen werden in Kitzbühel auch als „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet, erzählen Lindner und Schroll: „Kitzbühel ist die Wiege des Skisports. Das Skifahren stellt eine enorme Wertschöpfung für die Region dar. Aber es steckt auch einfach viel Leidenschaft hinter dem Hahnenkammrennen. Unser Team durchlebt eine harte und stressige Zeit, aber auch viel Gaudi.“
Charityrennen für Bergbauernfamilien
Die Verbundenheit der Landwirtschaft mit dem Hahnenkammrennen kommt auch durch das KITZ-Charity-Rennen am Samstag zum Ausdruck. „Beim Benefizrennen werden Spenden für Tiroler Bergbauernfamilien in Not gesammelt“, freut sich Stefan Lindner. Zurück geht diese Idee auf Dr. Klaus Reisch, der sie 1997 ins Leben gerufen hat.

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