24.12.2022

Herzensenergie sollte die Weihnachtszeit bestimmen. Am Bild zu sehen: Die großen und kleinen Helferinnen und Helfer beim Christkindleinzug in Innsbruck am Sonntag. (Foto: Obholzer)
Die erschütternden Bilder lassen einen nicht mehr los. In den improvisierten Schutzkellern der bombardierten Städte kauern Menschen zusammen, versuchen sich zu wärmen und durchzuhalten. Es ist für uns alle nicht vorstellbar, in diesem kalten Winter ohne eine verlässliche Heizung und ohne Strom auskommen zu müssen. Unzählige Menschen, vor allem in der Ost- und Südukraine erleiden jetzt dieses Schicksal. Die Katastrophe des Ukrainekrieges hat das Vertrauen, dass wir in Europa eine für immer verlässliche Friedensordnung haben, zerstört. An diese dramatischen Umstände müssen wir denken, wenn wir über Energiepreise und eine verlässliche Energieversorgung diskutieren.
Dennoch bleiben nicht wenige Herausforderungen und Sorgen, auch wenn diverse Hilfen und Zuschüsse einige Lasten erträglicher machen.

Bischof Hermann Glettler
(Foto: DIBK)
Sanftmut statt Brutalität
Eine andere, nicht weniger bedrängende Frage ist jene nach der „inneren Energie" des Menschen. Wir leben in einer Zeit beschädigter Zuversicht. Wie geht es weiter? Lohnt sich die Mühe um das Gute und wer hat die Ausdauer und Geduld dafür? Lauert nicht ständig die Versuchung, in die übliche, nicht selten brutale Art des Umgangs miteinander einzustimmen – Anklagen, Skandalisieren, Fertigmachen? Recht hat, wer sich durchsetzen kann oder zumindest gekränkt ist.
Das Weihnachtsfest vermittelt eine andere Energie. Die Sanftmut von Gottes Kommen in unsere Welt überrascht. Der römische Imperator hat im Gegensatz dazu seine Ansprüche und seinen „Abschreckungsfrieden" mit Gewalt durchgesetzt. Plötzlich „geschah es", so lautet dafür die Einleitung im Weihnachtsevangelium: Gott kommt „entwaffnend" zur Welt, ganz anderes als erwartet – als Kind in einem Notquartier, in dem sonst Tiere untergestellt werden.
„Fürchtet euch nicht!"
Diesen Zuspruch haben die Hirten auf dem nächtlichen Feld als erste gehört. Bei den vielen Ängsten und aggressiven Stimmungslagen, die uns in ihren Bann ziehen, geht diese Botschaft zu Herzen: Fürchte dich nicht, zu kurz zu kommen. Fürchte dich nicht, Gott und deinen Nächsten neu zu vertrauen. Fürchte dich nicht, einen Fehler, eine Lieblosigkeit zuzugeben und um Entschuldigung zu bitten. Weihnachten ist die göttliche Tankstelle, um versöhnter miteinander zu leben. Um das Böse nicht mit dem Bösen zu beantworten. Die Veränderung unserer Welt kann nur von Menschen ausgehen, die innerlich „abgerüstet" haben. Die Hirten wurden im Stall von Betlehem getröstet und mit neuer Kraft erfüllt. Wie sie können wir die Erfahrung machen, dass das Friedenslicht der Weihnacht jene alternative, geistige Energie ist, die wir heute unbedingt brauchen.
Jesus selbst war und ist das göttliche Friedenslicht in Person. Er schenkt sich bis heute allen Menschen und Völkern. Seine Strahlkraft, Wärme und Energie durchdringen die vielen kalten Momente von Einsamkeit und Gewalt in unserer Zeit. Weihnachten ist die Einladung, sich innerlich zu wärmen und „aufladen zu lassen", um selbst andere mit neuer Kraft und Zuversicht beschenken zu können.
So wünsche ich allen Leserinnen und Lesern der Tiroler Bauernzeitung ein gesegnetes Weihnachtsfest – und Gottes Herzensenergie auch für das neue Jahr 2023!
Bischof Hermann Glettler

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