Regionale Weidegans zum Martinstag

Der österreichische Selbstversorgungsgrad mit Gänsen konnte in den letzten 25 Jahren von fünf Prozent auf fast 30 Prozent gesteigert werden. Die große Masse an Martinigänsen stammt aber nach wie vor aus dem Ausland.

10.11.2022

Am Martinstag kommt in Österreich traditionell ein Gänsebraten auf den Teller, wobei immer mehr Konsumenten Wert auf Gänse aus heimischer Herkunft legen. Abgesehen vom Corona-Jahr 2020 konnte das heimische Gänseangebot jedes Jahr gesteigert und somit ein Inlandsversorgungsgrad von 29 Prozent erreicht werden. Die Importe waren in den letzten Jahren durch Vogelgrippe-Ereignisse und Lockdown-Einschränkungen in der Gastronomie rückläufig.

Hervorragende Qualität
Die Projektgemeinschaft „Österreichische Weidegans" ist mit regionalen Gruppen im Burgenland, im Mostviertel, in Salzburg, in der Steiermark, in Tirol, in Kärnten, im Weinviertel und in Oberösterreich vertreten. In Summe produzieren über 270 bäuerliche Betriebe mittlerweile rund 40.000 Weidegänse pro Jahr für Martini und Weihnachten. In der Gemeinschaft kaufen die Bauern Küken ein, betreiben bäuerliche Schlachtanlagen, helfen sich in der Vermarktung der Gänse und haben auch eine einheitliche Werbelinie.

Nach dem Motto „Mehr Gans auf dem Teller" zeichnet sich die Weidegans durch hervorragende Qualität aus. Das Fleisch von Weidegänsen ist aufgrund der Bewegung der Tiere dunkler, fettärmer und hat weniger Wasser, wodurch der Bratverlust wesentlich geringer ist als bei Gänsen aus Intensivmast. Nach einer sehr behutsamen Gösselaufzucht im Stall dürfen die Gänse mit voller Befiederung auf die grüne Weide, die auch Hauptfutterquelle ist. Im Gegensatz zu Intensivmastgänsen, die in etwa zwölf Wochen die Schlachtreife erreicht haben, wachsen die heimischen Weidegänse innerhalb von ca. 28 Wochen zu einer regionalen Spezialität mit einem bratfertigen Gewicht von 3,5 bis 6 kg heran. Im letzten Jahr wurden tirolweit circa 1.300 Weidegänse gemästet. Mit der mobilen Geflügelschlachtung durch Zusammenarbeit von Landwirtschaftskammer und Maschinenring wurde die Problematik der fehlenden Schlachtmöglichkeiten gelöst.

Osttiroler Dolomitengans
Auch in Osttirol ist man bei der Gänsehaltung nicht untätig. Die Arbeitsgemeinschaft Dolomitengans füllt dort eine Lücke bei der Versorgung mit regionalem Geflügel. Das Projekt geht heuer bereits in die dritte Runde. Die drei jungen Landwirte Florian und Johannes Kuenz sowie Klemens Kreuzer sind im Hauptberuf Bauern und bewirtschaften Vollerwerbsbetriebe. Treibender Faktor zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft war der niedrige Selbstversorgungsgrad bei Gänsen in Österreich. Der Startschuss für das Projekt erfolgte mit 300 Junggänsen. Somit haben sich die Landwirte gleich zum größten Gänsemastbetrieb Tirols gemausert. Ziel ist nach wie vor, den Konsumenten ein nachhaltiges Produkt aus der Region mit hoher Qualität anzubieten. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Das Team der Dolomitengans kann sich über viele Bestellungen und positives Feedback der Kunden freuen.


FAKTEN

In Österreich ist bei Gänsen die Auslaufhaltung gesetzlich vorgeschrieben: Pro Gans müssen 10 m2 Auslauffläche zur Verfügung stehen, im Biolandbau sind es 15 m2. Pro Hektar können 60 bis 150 Gänse gehalten werden. Die Tiere erhalten hauptsächlich Grünfutter sowie Mais, Soja und Getreide. Im Durchschnitt beträgt die Mastdauer 22 Wochen, mitunter auch bis zu 30 Wochen. Je nach Rasse erreichen die Gänse ein Schlachtgewicht von 4,3 bis 6 kg.


Foto: Über viel Auslauf und Grünfutter dürfen sich die Dolomitengänse in Osttirol freuen. (Bauernzeitung)

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