Entlastung: Abschaffung der Kalten Progression

In Tirol profitieren davon rund 600.000 Arbeitnehmer, Unternehmer und Pensionisten. Bundesrat und Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl sieht darin einen dringend benötigten Entlastungsschritt.

20.10.2022

Die Bundesregierung beschloss diese Woche die Abschaffung der Kalten Progression. Mit 1.1.2023 wird die schleichende Steuererhöhung endgültig der Vergangenheit angehören. Das Volumen ist beachtlich und wird bis zum Jahr 2026 eine Entlastung von insgesamt 20 Milliarden Euro bringen. Für ÖVP-Bundesrat und Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl ist die Abschaffung der Kalten Progression eine „historische Entscheidung", die viele Vorgängerregierungen versprochen, aber nie umgesetzt haben. „Der Ärger war immer groß, wenn sich viele Menschen zuerst über eine verdiente Lohnerhöhung freuten und dann am Lohnzettel die Abstriche sehen mussten, weil der Staat mitverdiente. Damit ist nun endgültig Schluss", so Raggl.

Sich wieder mehr leisten können
Stark vereinfacht meint der Ausdruck Kalte Progression: Obwohl man eine Gehaltserhöhung bekommen hat, kann man sich weniger leisten als davor. Schuld an diesem Phänomen sind zwei Faktoren: zum einen die Steuerprogression (je mehr Gehalt man verdient, desto höher klettert der Steuersatz) und zum anderen die Inflation (die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen kontinuierlich). Das bedeutet letztlich, dass die Kaufkraft des Geldes parallel dazu geringer wird. „Die Bundesregierung schafft diese „heimliche Steuererhöhung" nun endlich ab. Das heißt: Den Menschen bleibt tatsächlich mehr Geld zum Leben", erklärt Raggl den Sachverhalt.

Entlastung für über 600.000 Menschen in ganz Tirol
Von der Abschaffung der Kalten Progression profitieren jene, die lohn- und einkommensteuerpflichtig sind. Das sind Arbeitnehmer, Unternehmer und Pensionisten. „Für unser Bundesland Tirol bedeutet das, dass rund 601.000 Arbeitnehmer, Unternehmen und Pensionisten profitieren. Das ist neben den bereits getätigten Maßnahmen gegen die Teuerung sowie die ökosoziale Steuerreform, ein weiterer Entlastungsschub, der dringend nötig ist", erklärt Raggl gegenüber der Bauernzeitung.

Bei 3.171 Euro Monatsbrutto: 4.107 Euro Entlastung
Wie hoch die Entlastung für jeden einzelnen ausfällt, hat das Finanzministerium anhand von zwei Beispielen ausgerechnet. Das Medianeinkommen (bedeutet: die Hälfte der Bezieher liegt unter diesem Betrag und die andere Hälfte darüber) bei unselbstständig Vollzeitbeschäftigten liegt derzeit in Österreich bei 3.171 Euro brutto monatlich. Bis zum Jahr 2026 beträgt bei diesem Beispiel die Entlastung in Summe 4.107 Euro. Konkret: 2023: 391 Euro, 2024: 901 Euro, 2025: 1.271 Euro, 2026: 1.544 Euro. Im Durchschnitt entspricht dies einer monatlichen Entlastung von rund 85 Euro.

Durchschnittspension: 3.771 Euro Entlastung
Die durchschnittliche Pension beträgt in Österreich derzeit 1.582 Euro brutto. Durch das Aus der Kalten Progression werden Pensionisten beim Bezug einer Durchschnittspension bis zum Jahr 2026 um 3.771 Euro mehr Pension beziehen, was einer durchschnittlichen monatlichen Entlastung von rund 78 Euro entspricht. „Gerade jetzt, wo die Inflation die Preise in die Höhe treibt, ist es enorm wichtig, dass die Regierung gegenlenkt. Das Besondere an der Abschaffung der Kalten Progression ist, dass es ein struktureller Eingriff ins Steuersystem ist und dauerhaft wirkt", so Raggl abschließend.

Foto: Durch die Abschaffung der Kalten Progression bleibt den Menschen mehr Geld zum Leben. (Adobe Stock)

Teilen

Unsere aktuellen Termine

Sprechtag
Dienstag, 18. November 2025
BLK St. Johann i.T.

Details

Sprechtag
Mittwoch, 19. November 2025
BLK Wörgl

Details

Sprechtag
Dienstag, 25. November 2025
BLK Lienz

Details

Sprechtag
Mittwoch, 26. November 2025
BLK Reutte

Details

Bauernbund Wetterservice

Über 160.000 Mitglieder nahmen auch heuer unsere Bauernbund-Agrarwetterhotline in Anspruch. Ab Anfang April steht euch dieses Service wieder zur Verfügung.

aktuelles Wetter

Wozu Tiroler Bauernbund?

In unserem Imagefilm und der Infobroschüre erfahren Sie mehr über Ursprung, Aufgaben, Ziele und die Bedeutung des Tiroler Bauernbundes.

Aktuelle Videos

Broschüre

Warntafel hier bestellen

Bestellungen unter tbb@tiroler-bauernbund.at bzw. telefonisch unter +43 512 59 900-12

Für Bauernbund-Mitglieder: 20 Euro inkl. Versand | Für alle anderen: 30 Euro exkl. Versand

 

 

Volltextsuche

Die einfache Suche nach Personen, Orten, Dingen und Terminen!

Tiroler Bauernbund · Brixner Straße 1 · 6020 Innsbruck | +43 512 59 900-12 | tbb@tiroler-bauernbund.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr

powered by webEdition CMS