13.10.2022

Die von Energie- und Agrarlandesrat LHStv. Josef Geisler in Auftrag gegebene Studie zum Photovoltaik-Freiflächenpotenzial in Tirol liegt im Entwurf vor. Und sie zeigt, dass in Tirol in einem hohen Ausmaß bereits versiegelte oder minderwertige Flächen zur Verfügung stehen, um das PV-Ausbauziel zu erreichen. Das größte Potenzial liegt dabei in der Überdachung von Großparkplätzen. „Jeder Großparkplatz muss ein Kraftwerk werden. Wie die Potenzialstudie zeigt, können wir allein auf den bestehenden Großparkplätzen die Hälfte der aus PV-Freiflächen benötigten Energie erzeugen“, erklärt LHStv. Geisler. Mehr als 3.400 größere Parkplätze mit einer Gesamtfläche von 5,6 Millionen Quadratmetern gibt es in Tirol. Überdacht man die geeigneten Flächen mit PV-Modulen, können 283 Gigawattstunden Sonnenstrom pro Jahr produziert werden. Das entspricht dem derzeitigen Strombedarf von rund 81.000 Haushalten.
In der Energiestrategie des Landes „Tirol 2050 energieautonom“ spielt Photovoltaik neben Wasserkraft, Holz und Umweltwärme eine tragende Rolle in der Erreichung der Energieunabhängigkeit. 19 Prozent des gesamten Energiebedarfs oder 3.900 GWh Strom sollen bis zum Jahr 2050 aus PV kommen.
Viele Flächen fallen aus
„Ohne das Landschaftsbild nachhaltig zu verändern, können wir auf bereits versiegelten Flächen einen Großteil der benötigten Energie erzeugen. Ein Grund mehr, hochwertige landwirtschaftliche Flächen nicht anzugreifen. Die Lebensmittelproduktion hat Vorrang vor der Energieproduktion“, bekräftigt LHStv. Geisler. Sollte die Sonnenstromproduktion am Feld ohne Einschränkung der landwirtschaftlichen Nutzung möglich sein, sei aber auch das in Einzelfällen vorstellbar, will Geisler die so genannte Agri-PV nicht kategorisch ausschließen. Im Rahmen der von Wasser Tirol erstellten Potenzialstudie für PV-Freiflächenanlagen wurden in einem Ausschlussverfahren Flächen definiert, die grundsätzlich für die Sonnenstromproduktion zur Verfügung stehen. 70 Prozent der Flächen können etwa aufgrund naturschutzfachlicher Ausschlusskriterien wie Natura 2000-Gebiete nicht zur Stromproduktion genutzt werden, sind landwirtschaftliche Vorsorgeflächen oder befinden sich in roten Gefahrenzonen. Als besonders für die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen geeignet wurden bereits versiegelte Flächen definiert.
Foto: LHStv. Josef Geisler: „Wir brauchen keine Solarparks auf der grünen Wiese." (Die Fotografen)

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