06.10.2022


TBZ: Welche Pläne haben Sie für Tirol Milch?
REINALTER: Mit Ergänzungswahl am 13.09.2022 wurde ich zum Obmann der Tirol Milch eGen gewählt, nachdem Obmann Stefan Lindner zum Obmann der Berglandmilch gewählt wurde und er beide Obmannschaften nicht ausüben kann.
Nach der Einbringung der Tirol Milch in die Berglandmilch im Jahr 2010 verwaltet die Tirol Milch in erster Linie die Liegenschaften in Innsbruck Valiergasse und in Wörgl Egerndorf. Diese stellen auch die wesentlichen Einnahmen unserer Genossenschaft dar. Zusätzlich haben wir noch auf den Dächern in Innsbruck und Wörgl PV-Anlagen montiert, welche derzeit auch erfreuliche Einnahmen bringen.
Ebenso ist die Vertretung der Tiroler Interessen in den Gremien der Berglandmilch eine wichtige Aufgabe. Eine solide Jahresplanung und ein verantwortungsvolles Wirtschaften mit den bäuerlichen Immobilien (wie von meinem Vorgänger übernommen), ist mir und den genossenschaftlichen Vertretern im Vorstand ein wichtiges Anliegen.
In unsicheren Zeiten sehe ich in einer zu 100 Prozent bäuerlichen Genossenschaft einen starken Partner für die Wahrung der Interessen unserer Milchlieferanten.
TBZ: Welche Entwicklungen erwarten Sie beim Milchpreis?
REINALTER: Änderungen hat es immer gegeben und wird es immer geben. Herausforderungen für die Zukunft sind sicher geänderte und sich ändernde Konsumentenwünsche, Anforderungen in der Produktion, Forderungen von NGO‘s, etc.
Diese Anforderungen anzunehmen und gleichzeitig bäuerlichen Betrieben längerfristig Zukunftsperspektiven zu geben, sind sehr fordernde Aufgaben.
Wenn derzeit der Milchpreis zufriedenstellend sein mag, so ist doch bei steigenden Energie- und Betriebsmittelpreisen ein Fokus auf eine wirtschaftliche Betriebsführung zu legen.
So wie jeder Betrieb auf Einnahmen und Kosteneinsparungen schauen muss (oder soll), haben auch die Verarbeitungsbetriebe ihren Genossenschaftern (bei der Tirolmilch bzw. der Berglandmilch sind das zu 100 Prozent Bauern) gegenüber Verantwortung, kostensparend zu wirtschaften. Dies erfordert auch durchaus nicht immer populäre Maßnahmen, wie beispielsweise die dreitägige Milchabholung.
Die kurzfristigen Prognosen hinsichtlich der Milchpreisentwicklung sind durchaus optimistisch zu sehen. Das heißt derzeit sind die Preise als stabil anzusehen, in der Hoffnung, dass dies auch länger so bleiben mag.
TBZ: Der Standort in Wörgl ist klimapositiv. Was bedeutet das?
REINALTER: Nach der Einbringung der Tirol Milch in die Berglandmilch wurde der Standort in Wörgl durch mehrere große Investitionen gestärkt. Die Verarbeitungsmenge konnte auf 300 Millionen gesteigert werden. Mit den Glasabfülllinien konnte ebenso ein positiver Beitrag für den Umweltschutz geleistet werden, wie mit dem Heizwerk, welches mit Hackschnitzel betrieben wird. Damit ist der Standort in Wörgl klimapositiv, was ein dementsprechendes Signal hinsichtlich der Nachhaltigkeit sein soll. Mit ähnlichen Investitionen in den anderen Werken der Berglandmilch wurden wichtige Weichen für eine positive Entwicklung gestellt. All diese Investitionen haben das „Kapital“ der Genossenschafter gestärkt. Ich hoffe, dass dies auch die Mitglieder mit einer gewissen Genugtuung wahrnehmen.
Somit sollten wir aus diesen Gründen durchaus positiv in die Zukunft blicken können.
Foto 1: Die Molkerei in Wörgl ist einer der modernsten und nachhaltigsten Milchverarbeitungsbetriebe Mitteleuropas. (Tirol Milch)
Foto 2: Johannes Reinalter (Reinalter)

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