23.02.2021
Annemarie und Andreas Gabl bewirtschaften mit ihren Söhnen den „Lenelerhof" in Wald im Pitztal. „Wir haben hier eine Familie, die mit viel Fleiß über Jahrzehnte den Betrieb sukzessive auf mehreren Standbeinen aufgebaut hat. Wichtige Einkommensquelle ist neben dem Kartoffelverkauf (3 ha Anbaufläche) auch Urlaub am Bauernhof. Wir haben es hier mit einem 5-Blumen-Betrieb zu tun", erklärt Bezirksbäuerin Andrea Lechleitner. Leider sind mit Einbruch der Corona-Pandemie beide Standbeine am Familienbetrieb mit einem Schlag weggebrochen. Die Gästebetten sind nun schon seit fast einem Jahr leer und der wichtige Kartoffelabnehmer, die Gastronomie, fällt komplett aus. „Gerade unseren Bezirk Imst, der eine Vielfalt und Diversifizierung in der Landwirtschaft hat, wie sonst kein Bezirk in ganz Tirol, trifft die Pandemie hart. Am Beispiel der Familie Gabl sieht man sehr gut, wie mit einem Mal die wichtigsten Einkommensquellen am Hof und verlässliche Partner in der Region wegbrechen", schildert Bezirksbauernobmann Andreas Gstrein, die schwierige Lage.
Starke Partner in der Region fallen aus
Das Erntejahr 2020 war ein gutes für die Tiroler Erdäpfelbauern: Insgesamt wurden 15.000 Tonnen Erdäpfel geerntet, die Durchschnittserträge waren um 10 Prozent höher als im Vorjahr, auch die Qualität war gut. Durch die vorherrschende Corona-Pandemie ist die Gastronomie als Abnehmer komplett weggebrochen und Tirols Bauern bleiben auf ihrer Qualitätsware sitzen. Josef Hechenberger versucht nun eine Lösung zu verschaffen.
„Wir sind derzeit mitten in Verhandlungsgesprächen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, jedoch auch mit Bund und Land, um diese Ausfälle abzufedern. Was viele nicht mitbedenken ist, dass unsere Produzenten die vollen Produktions-, Ernte- und Lagerkosten zu tragen haben und nun auf Tonnen von Kartoffeln, Kraut etc. sitzen bleiben", erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger den Stand der Dinge. „Tourismus und Landwirtschaft hängen in Tirol eng zusammen, wenn ein Partner ausfällt, so trifft es auch den anderen. Ich persönlich bin optimistisch, dass im kommenden Jahr wieder mehr Normalität eintritt. Bis dahin werden wir aber alles daran setzen, dass die Ausfälle für unsere Bauern bestmöglich abgefedert und die Produktion für die bevorstehende Saison im Land sichergestellt werden", so Hechenberger abschließend.
Abschließend appellieren Gstrein und Lechleitner an die Imsterinnen und Imster: „Auch wenn es ohne landesweite Abfederungsmaßnahmen nicht gehen wird, kann jeder und jede seinen Beitrag zur Stärkung unserer Bauernfamilien leisten: bitte greifen Sie bei ihrem Einkauf zum regionalen Produkt und verwenden Sie heimische Kartoffeln in ihrer Küche!"
Foto: Das Kartoffellager von Andreas Geiger (re.) ist voll. Die Gastronomie, als wichtigster Abnehmer ist ihm weggebrochen. LK-Präsident Josef Hechenberger arbeitet daran den enormen Schaden für die heimischen Bauernfamilien mit Partnern wie Land und Bund abzufedern.
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