24.12.2020
Den Wunsch legte ich aufs Fensterbrett, mit dem Versprechen brav zu sein: Natürlich hat das Christkind den Brief abgeholt. Das Warten war schwer. Das Bravsein gelang mal mehr, mal weniger. Endlich Heiliger Abend. Das Glöckchen klingelte geheimnisvoll. Mit glänzenden Augen standen wir vor dem Christbaum mit echten Kerzen und silbernen Lamettafäden, ehrfurchtsvoll schweigend. Dann stimmten meine Eltern „Stille Nacht" an ...
Ein besonders unvergessliches Weihnachtsgeschenk bleibt ein blauer Mantel mit passender Kappe, welche meine Tante Anni meinem Teddybären im Jahr 1965 gehäkelt hatte. Tante Anni war unverheiratet, hatte drei Kinder von drei Männern – und war das „schwarze Schaf" der Familie. Nach den Kriegswirren hatte sie nie wirklich Ruhe gefunden. Vielleicht war sie gerade deshalb so besonders mitfühlend.
Umzug in die Stadt
Im Sommer 1965 entschieden meine Eltern, die Idylle des Landlebens zu verlassen. Wir zogen in eine 80 Kilometer entfernte Stadt, der Arbeit und unserer Zukunft wegen. Mein kleiner Teddybär, vertrauter Begleiter seit dem Gitterbett, vermisste den Bauernhof mit all den Tieren und täglichen Abenteuern genauso wie ich. Der freie Auslauf und das Mittun mit dem Vater auf dem Feld waren unmöglich in der Stadt. Mein Bär fand auch, die Stadt war kalt. Er fror. Der Tante Anni hab ich's erzählt und dem Christkind geschrieben. Etwas zum Anziehen für den Teddy wollte ich – nichts für mich. Gott sei Dank legte das elterliche Christkind dem frierenden Bären einen Strampelanzug an. Und von Tante Anni, der menschliche Kälte bekannt war, bekam er Mütze und Mantel. Ja: Ich bin ganz sicher, mein kindliches Vertrauen und ihr Schenken haben der Tante wohl getan. Vielleicht ist auch Ihnen jetzt Manches in den Sinn gekommen ...
„Ich wünsche Dir, Kinder, die dich vom Schreibtisch holen und segnen", sagte der scheidende Bischof zum kommenden. In jeder Christmette ruft uns der Prophet Jesaja zu: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf ...Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens."
Ja – es klingt unglaublich, aber wir wissen es: Ein erwartetes Kind verändert die Blickrichtung, bringt so viel Neues, Herausforderndes und Frohmachendes. Ein neugeborenes Kind definiert Zeit und Liebe und Lebensmitte seiner Eltern und Großeltern neu.
Ungewisse Zeit
Mitten in der Corona-Krise feiern wir Weihnachten. Ob es heuer normale Christmetten geben wird? Es ist ungewiss. Die Tradition hat die Krippe in unsere Stuben gestellt. Erinnerung, dass Gott in diesem Jesus ein Kind und damit einer von uns geworden ist. Dieses Kind verändert alles und begründet unsere Würde neu. Besonders die Würde der Kleinen, Armen und Verachteten. Wenn wir den Nachbarn, den Anderen, den Fremden ebenso würdigen wie Gott uns, haben wir die Botschaft der Menschwerdung verstanden. In diesem eigenartigen Jahr 2020 mit den großen Herausforderungen feiern wir Weihnachten, gute und schwere Erlebnisse im Herzen, aber mit dem Mut und der Gewissheit zur Zukunft. Unser Blick richtet sich auf das Kind – auf das göttliche Kind in der Krippe – auf die Kinder dieser Welt – und auf das verletzliche, suchende, freudige und ängstliche Kind in uns ... Gott ist mit uns! „... uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt." Und das lässt uns das Menschsein in Hoffnung leben – mit unseren Kindern staunend und mit einem versöhnlichen und dankbaren Blick auf die Tante Annis, die schwarzen Schafe in unseren Familien.
Frohe, friedvolle Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!
Sprechtag
Dienstag, 9. Februar 2021
BLK St. Johann in Tirol
Sprechtag
Mittwoch, 10. Februar 2021
BLK Landeck
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